Hotel „Fantasia“ darf erweitern

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Das Hotel „Fantasia“ darf um fünf Zimmer erweitern. Das hat jetzt der Bauausschuss beschlossen. Das letzte Wort hat allerdings das Landratsamt. © Matz

Das Hotel „Fantasia“ möchte einen Neubau für fünf zusätzliche Zimmer errichten. Doch damit ist nicht jeder Stadtrat einverstanden.

Füssen – Die Frage, ob Füssen noch mehr Hotelbetten vertragen kann, sorgt in den Gremien des Stadtrates regelmäßig für Diskussionen. Und so konnte auch hinsichtlich einer geplanten Erweiterung des Hotels „Fantasia“ um fünf weitere Zimmer unlängst im Bauausschuss keine Einigung erzielt werden. Letztlich erteilte das Gremium aber bei vier Gegenstimmen seine Zustimmung zu den Plänen. Ob das Vorhaben aber auch tatsächlich umgesetzt werden kann, hängt jetzt vom Landratsamt ab.

In der übergeordneten Behörde wird die Bauvoranfrage des Hotels kritisch gesehen, berichtete Bauamtsleiter Armin Angeringer von Gesprächen mit der Kreisverwaltung. Denn das Vorhaben liegt im Bereich des Bebauungsplans (B-Plan) W43. Dieser sieht an der Stelle, an der die neuen Zimmer entstehen sollen, jedoch keine Bebauung vor.

Allerdings: am besagten Ort steht bereits ein Lagerschuppen. Dieser ist jedoch kleiner als der angedachte Neubau. Im Landratsamt gehe man deshalb davon aus, dass es sich um einen Eingriff in die Grundzüge der Bauleitplanung handelt. Eine Befreiung komme deshalb nicht infrage, vielmehr müsse der B-Plan geändert werden. Zu hinterfragen sei außerdem, dass eine innerstädtische Grünfläche dem Neubau teilweise weichen müsse.

Sorge wegen Klage

In der Stadtverwaltung ist man von dieser Einschätzung wenig begeistert und möchte eine Änderung des W43 tunlichst vermeiden. „Eine Bebauungsplanänderung würde in einem aktuell insoweit ungünstigen Zeitpunkt erfolgen als eine Normenkontrollklage wegen der Verkehrslösung vor dem Hotel ‚Sonne‘ noch anhängig ist“, erläuterte Bauamtsleiter Angeringer den Ausschuss-Mitgliedern. Denn sollte die Klage erfolgreich sein und der B-Plan für unwirksam erklärt werden, könne das negative Auswirkungen auf eine jetzt erfolgende Änderung haben.

Darüber hinaus hält die Bauverwaltung den Neubau für vertretbar. Zum einen sei der Eingriff in die Grünfläche vertretbar und eine Nachverdichtung im Innenbereich wünschenswert. Zum anderen habe der Bauwerber die Gestaltung gut gelöst. Auch der Stellplatznachweis sei ausreichend.

Zweifel bei Metzger

Für Dr. Martin Metzger (BfF) stellte sich dennoch die Frage: „Brauchen wir dringend noch weitere Hotelzimmer?“ Der Stadtrat gab die Antwort gleich selbst: „Ich sehe das nicht, vor allem nicht an dieser Stelle!“ Bauamtsleiter Angeringer erwiderte darauf, dass es sich bei dem Vorhaben des Hotels nicht um eine klassische Erweiterung handle. Vielmehr handle es sich um eine Stützung und Stärkung eines bereits bestehenden Betriebs. Und dies sei gemäß Beherbergungskonzept möglich.

Für das Vorhaben machte sich auch Jürgen Doser von den Füssener Freien Wählern (FWF) stark. „Ich sehe das auch nicht als neue Maßnahme“, erklärte er. „Ich kann mir diese Erweiterung durchaus vorstellen, zumal die Größenordnung vertretbar ist.“

CSU-Ratsmitglied Dr. Christoph Böhm wollte indes wissen, wer die Kosten für eine mögliche Änderung des B-Plans übernehmen werde. Das müsse der Antragsteller, was auch vertraglich fixiert werden soll, hieß es dazu von Bauamtsleiter Angeringer. Zuvor soll allerdings noch einmal das Gespräch mit dem Landratsamt gesucht werden, ob es nicht auch ohne B-Plan-Änderung gehe, kündigte Bürgermeister Maximilian Eichstetter (CSU) an.

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