München: Oberbürgermeister Reiter soll für wartende Anrufer singen

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Dieter Reiter (SPD), Oberbürgermeister der Stadt München, nimmt an einem Presserundgang teil. © Sven Hoppe/dpa

Wohl jeder Bürger in München kennt das: Man ruft in der Verwaltung an und landet in der Warteschleife. Jetzt soll dort weihnachtliche Musik des OB erklingen. Das fordert die Partei in einem Antrag.

Viele Münchner kommen regelmäßig in den Genuss der städtischen Warteschleifenmelodien, die mal einschläfernd, mal eher flott sind, selten aber weihnachtlich. In einem Antrag fordert Marie Burneleit, Stadträtin der Partei, jetzt, dass in allen Warteschleifen der städtischen Telefonanlagen bis zum 31. Dezember nur noch ein Lied laufen soll: „Weihnachtszeit in München“, das Oberbürgermeister Dieter Reiter vor fünf Jahren mit der Paul Daly Band eingespielt hat. „Die Weihnachtszeit ist für viele Münchnerinnen ein Zeitraum des Frohsinns, der Besinnlichkeit und der Ruhe. Diese Stimmung wollen wir unbedingt auch akustisch transportieren“, begründet Burneleit ihr Ansinnen.

Wie groß das Ohrwurmpotenzial dieses Stückes ist, verarbeitet der OB musikalisch: „Und in Forsten-, Fürstenried singen alle unser Lied“, heißt es da. Jedenfalls wird der Liedtitel den Zuhörern mantra-artig eingehämmert, auf jede Textzeile folgt ein schmissiges „Weihnachtszeit in München“. Das Stadtoberhaupt lotet in diesem jungen Weihnachtsklassiker zugleich die Grenzen der Reimfähigkeit der Münchner Stadtviertel aus. So heißt es etwa: „Zeit zum Genießen, von Schwabing bis nach Giesing“. Sozialkritisch wird es, wenn Reiter singt: „Und zur Feuerzangenbowle, da braucht man ganz schön Kohle.“ Und so reimt Reiter konsequenterweise die Au auch nicht auf blau: „In Haidhausen und der Au bin ich gern mit meiner Frau“.

Da die Münchner viel Zeit in telefonischen Warteschleifen verbringen, böte sich der Song aus Sicht der Partei-Stadträtin an, um die Bürgerinnen musikalisch in weihnachtliche Stimmung zu bringen. „Die Verwaltung soll sich in aktive Verhandlungen um die Nutzungsrechte mit dem Oberbürgermeister Dieter Reiter begeben.“ Eigentlich, schiebt Burneleit zur Erklärung nach, habe sie diesen Antrag telefonisch stellen wollen. „Wir hingen aber die letzten Tage in der Warteschleife fest.“

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