Neue Regeln im Flugzeug: Türkei verhängt harte Strafen für Passagiere – Urlauber betroffen
Wer zu früh im Flugzeug aufsteht, riskiert in einem beliebten Urlaubsland ab sofort eine Geldstrafe. Die Maßnahme hat jedoch einen wichtigen Grund.
Istanbul – Ab sofort gilt in der Türkei eine neue Verordnung, die das Verhalten von Flugreisenden nach der Landung deutlich strenger regelt. Wer sich nicht an die Ansage hält, sitzen zu bleiben, bis das Flugzeug vollständig geparkt ist und das Anschnallzeichen erloschen ist, muss mit einer Geldstrafe rechnen. Das Ziel: mehr Sicherheit während der sogenannten Taxi-Phase – also der Rollzeit vom Aufsetzen bis zum endgültigen Halt. Wie Travel And Tour World berichtet, geht die Initiative auf die türkische Luftfahrtbehörde zurück, die eine Zunahme von Regelverstößen festgestellt hatte.
Konkret geht es um Passagiere, die direkt nach der Landung aufstehen, Gepäckfächer öffnen oder sich in den Gängen positionieren, obwohl das Flugzeug noch in Bewegung ist. Wie das türkische Nachrichtenportal Ekotürk meldet, wird dies künftig mit einer Geldstrafe geahndet – bis zu 70 US-Dollar pro Verstoß. Wer die Kabinenregeln missachtet, wird zudem als „regelwidriger Passagier“ eingestuft. Die Fluggesellschaften sind verpflichtet, die Verstöße zu dokumentieren und den Behörden zu melden.
Vorzeitiges Aufstehen wird zur teuren Angelegenheit: Bis zu 70 Dollar Bußgeld
Die Verschärfung ist laut den Verantwortlichen notwendig geworden, da es immer häufiger zu chaotischen Szenen beim Aussteigen kommt. Wie Travel And Tour World schreibt, steigen viele Passagiere auf, noch bevor das Flugzeug die Parkposition erreicht hat. Oft greifen sie schon nach dem Handgepäck oder drängen sich in den Mittelgang, um schnell auszusteigen. Die Folge: Verstopfte Gänge, Stress für das Bordpersonal und ein erhöhtes Risiko für Verletzungen. Denn auch bei niedrigen Geschwindigkeiten kann es zu abrupten Bremsungen oder Kurven kommen, bei denen unangeschnallte Personen leicht das Gleichgewicht verlieren.
Die neue Verordnung betrifft nicht nur die Reisenden, sondern auch das Flugpersonal. Wie Ekotürk berichtet, wurde das Personal der Turkish Airlines darüber informiert, dass künftig unmittelbar nach der sogenannten „Abschiedsansage“ ein spezieller Hinweis erfolgen muss: Passagiere sind ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass sie nicht aufstehen dürfen, solange das Anschnallzeichen noch leuchtet. Das Kabinenteam ist damit in der Pflicht, für die Einhaltung der neuen Vorschriften zu sorgen – und mögliche Verstöße zu melden.
Sicherheitsbewusstsein soll geschärft werden: Passagiere und Kabinenteam mit mehr Verantwortung
Mit der Einführung von Bußgeldern soll das Sicherheitsbewusstsein der Passagiere nachhaltig gestärkt werden. Die Sivil Havacılık Genel Müdürlüğü (SHGM) – die türkische Luftfahrtaufsicht – will so riskantes Verhalten eindämmen, das bislang oft als Kavaliersdelikt galt. In der Vergangenheit war es in der Türkei weit verbreitet, direkt nach dem Aufsetzen aufzuspringen, noch bevor das Flugzeug endgültig zum Stillstand kam. Diese Praxis wird nun klar sanktioniert.
Die Türkei folgt mit dieser Maßnahme einem weltweiten Trend. Immer mehr Luftfahrtbehörden verschärfen ihre Regeln für das Verhalten an Bord – nicht nur während des Fluges, sondern auch bei Start und Landung. Mit den neuen Anweisungen will man laut Travel And Tour World auch die Effizienz beim Aussteigen steigern. Wenn Passagiere diszipliniert auf ihre Reihenfolge warten, verläuft das Verlassen der Maschine geordneter und schneller. Die Verordnung UOD – 2025/01 verpflichtet alle kommerziellen Fluggesellschaften in der Türkei dazu, ihre Bordansagen zu aktualisieren. Laut dem offiziellen Schreiben müssen in diesen Ansagen nun klare Hinweise enthalten sein, dass bei Zuwiderhandlungen mit Sanktionen zu rechnen ist. Es wird ausdrücklich auf die Rolle der Sicherheitsgurte hingewiesen und darauf, dass das Aufstehen erst erlaubt ist, wenn das Anschnallzeichen erloschen ist. (ls)