Etatüberschreitungen: Gemeinderat Petershausen bespricht Defizit bei Schulmensa
Deutlich mehr Geld als vorgesehen hat die Gemeinde heuer auf zwei Haushaltspositionen ausgegeben: für Grünpflege sowie für die Mensa-Verpflegung der Kinder der Ganztagsklassen wie der Mittagsbetreuung.
Petershausen – Da größere Etatüberschreitungen der Gemeinderat genehmigen muss, befasste sich das Gremium jetzt mit diesem Thema.
Schnell erledigt war dabei der Bereich Grünpflege. Statt der geplanten 15 000 Euro waren heuer knapp 53 000 Euro nötig, weil gemeindliche Grünflächen nach den Stürmen in diesem Jahr wieder in Ordnung gebracht, umgestürzte Bäume entfernt werden mussten. „Um zu beseitigen, was verwüstet worden ist“, so Kämmerer Daniel Stadelmann, hätte die Gemeinde auch Dienstleister beschäftigt und Fremdmaschinen eingesetzt. Daher die Mehrkosten, die im Gemeinderat nicht diskutiert wurden.
Gesprächsbedarf gab es dagegen über den Betrag von 70 000 Euro, der insgesamt als Defizit beim Betrieb der Schulmensa aufläuft. Diese Summe hat verschiedene Ursachen: Zum einen betrifft der Betrag nicht allein das Jahr 2023, sondern alle Kosten ab Schulbeginn im September 2022. Andererseits sind die Kosten für Lebensmittel, Energie und Personal gestiegen, die Essensbeiträge der Eltern in Höhe von 90 Euro monatlich aber nicht angepasst worden. „Das Problem haben alle Schulen“, erklärte der Kämmerer. Kostendeckend zu arbeiten ist für die Mensa, die vom Zweckverband Jugendarbeit betrieben wird, auch deshalb kaum möglich, „weil wir weniger Schulkinder haben als vorgesehen“, erläuterte Bürgermeister Marcel Fath (FW).
Alle örtlichen Kitas aus einer Küche versorgen? Möglich, aber wegen EU-Vorschriften „exorbitant“ kompliziert
Tatsächlich gibt es an der Grundschule in den Jahrgangsstufen eins, zwei und vier eine Ganztagsklasse, doch im Jahrgang der dritten Klasse nicht. Da haben ausreichend Kinder gefehlt, um eine Ganztagsklasse zu bilden. Das macht an die 20 Mahlzeiten täglich weniger.
Die Verwaltung will nun gegensteuern. Das Verpflegungsgeld wird im kommenden Schuljahr angepasst, kündigte Kämmerer Stadelmann an. Vor allem aber soll die Kapazität von Küche und Team besser genutzt werden. „Unser Ziel ist es, die Zahl der Esser zu erhöhen!“ Da überwiegend Fixkosten anfallen, könnte so das Defizit abgemildert werden. Schon ab Januar wird die Kita Mosaik, wenig später dann die Mäuseburg beliefert. Die Idee, alle örtlichen Kitas von der Mensa aus zu verpflegen, wurde aber vorläufig aufgegeben. Denn sobald mehr als 30 Prozent der Essen außer Haus geliefert werden, „bestehen laut EU-Vorgaben exorbitante Anforderungen“.
Aber es gibt Überlegungen, den Rathausmitarbeitern die Möglichkeit zum Essen in der Mensa zu eröffnen. In der Belegschaft gebe es Interesse, so Fath. Das ist kein Wunder, denn in der Mensa werden vielfältige Mahlzeiten aus regionalen Zutaten teils in Bioqualität frisch zubereitet. Eine Qualität, die ihren Preis hat. Aber auch eine Qualität, für die sich der Gemeinderat bei der Planung im Sinne der Kinder bewusst entschieden hat.