Zahlreiche Lkw-Fahrer vertrauen ihrem Navi aktuell mehr als den Umleitungsschildern und das zum Leidwesen der Anwohner in Au.
Au/Hallertau – Die Sanierung des Auer Ortskerns zehrt nicht nur an den Nerven der unmittelbaren Anlieger im Zentrum: Die Auswirkungen der Straßensperrung spüren zu ihrem Leidwesen auch die Anwohner des Klosterbergs. Doch die Marktverwaltung kann nicht helfen.
Ortsdurchfahrt ist gesperrt
Die Baumaßnahmen an der Auer Hauptverkehrsader sind in vollem Gang. Für Lastwagen bedeutet das: Die Ortsdurchfahrt der Marktgemeinde ist gesperrt. Darauf weisen dementsprechende Schilder eindeutig hin. Sie müssen den Ort über die Umgehungsstraße umfahren.
Allerdings halten sich daran offenbar viele Lkw-Fahrer nicht, sondern fahren lieber so, wie Googles Navigationssystem „Maps“ sie schickt, merkte Sailer in der Marktgemeinderatssitzung am Dienstag an. Demnach würden die Lkw regelmäßig die Route durch den Ort und über den Klosterberg nehmen.
„Dort bleiben viele stecken“
Weil viele Fahrer die Straßenschilder ignorieren und lieber nach dem Navi fahren würden, käme es in dem Wohngebiet nicht nur zu massivem Verkehrsaufkommen, sondern mitunter auch zu brenzligen Situationen. Schließlich sei die Fahrbahn nicht für derlei Verkehr ausgelegt. „Diese Strecke ist für diesen Verkehr gänzlich ungeeignet“, sagt Sailer. Die Fahrbahn werde irgendwann zu einem Feldweg, dann führe eine Brücke über den Radweg. „Dort bleiben viele stecken.“
Laut Sailer läuft bereits eine Anfrage an den Google-Konzern, die Streckenführung zu ändern – bislang ohne Erfolg. „Wir sind da relativ machtlos“, musste er zugeben. Anwohnern rät er, Anzeige zu erstatten, wenn es durch rangierende Lkw zu Sachschäden an Privateigentum komme. Solange Google nicht reagiere, müsse man die Situation wohl oder übel aussitzen. Der Lichtblick: „Im Spätherbst, spätestens im Winter soll die Hauptstraße wieder aufgemacht werden.“ Dann würde sich das Problem von selbst erledigen.