Tödlicher Unfall auf der Zugspitze: Bergsteiger stürzt im Höllental ab
Ein Bergsteiger aus Polen ist auf der Zugspitze tödlich verunglückt. Der Mann stürzte auf der gefährlichen Höllental-Route ab. Die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang laufen.
Garmisch-Partenkirchen – Die Ähnlichkeiten zu einem Bergunfall, der sich erst vergangene Woche ereignet hat, sind erschreckend: Erneut verunglückte jetzt am Mittwoch (19. Juni) ein polnischer Bergsteiger beim Aufstieg zur Zugspitze tödlich. Unter der Leitung der Staatsanwaltschaft hat ein Bergführer der Bayerischen Grenzpolizei die Ermittlungen in dem Fall übernommen.
Drei Bergsteiger aus Polen
Es gibt einige Routen, die auf Deutschlands höchsten Berg führen. Der Anstieg über das Höllental ist dabei mit Sicherheit die reizvollste. Für diesen Weg hatte sich auch eine dreiköpfige Bergsteigergruppe aus Polen entschieden. Die drei Männer gingen dabei, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd berichtet, mit rund 30 Metern Abstand zueinander und befanden sich gegen 14 Uhr im Gipfel-Klettersteig. Nicht weit von der Irmerscharte entfernt, stellten die beiden vorderen Alpinisten plötzlich fest, dass sich ihr Freund nicht mehr hinter ihnen befand. Wenige Sekunden später entdeckten sie ihn auf dem unterhalb gelegenen Höllentalferner, wo er talwärts rutschte. Er war demzufolge an einer noch schneebedeckten Stelle mehrere hundert Meter abgestürzt.
Die Bergsteiger setzten sofort einen Notruf ab. Der ADAC-Rettungshubschrauber „Christoph Murnau“ flog mit einem Bergretter der Grainauer Bereitschaft zum Unglücksort. Doch jede Hilfe kam zu spät: Der Notarzt konnte nur noch den Tod des 40-Jährigen feststellen.
Genauer Unfallhergang wird ermittelt
Zwei Bergführer der Alpinen Einsatzgruppe der Grenzpolizeiinspektion Murnau wurden von einem Helikopter am Gletscher abgesetzt. Sie übernahmen die Unfallaufnahme sowie die Bergung des Leichnams. Der genaue Unfallhergang ist Gegenstand der Ermittlungen. Polizei und Bergwacht weisen darauf hin, dass in höheren Lagen immer noch sehr viel Schnee liegt. Das Begehen dieser Passagen ist gefährlich und wird oft unterschätzt. Vergangene Woche ereignete sich in dem Abschnitt ein identischer Bergunfall, bei dem ein 34-jähriger Pole ums Leben kam.