Beim Jochpass Memorial 2024 geht auch der junge Oldtimer-Fan Fabian Kretter an den Start

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Sind auch heuer wieder am Start: Gernot und Fabian Kretter teilen die Begeisterung für Oldtimer. © privat

 Nach dem Bürgerentscheid in Bad Hindelang ist klar: Das beliebte Oldtimer-Rennen am Oberjoch kann weiterhin stattfinden! Die Faszination des Jochpass Memorials liegt nicht zuletzt an der besonderen Atmosphäre. Was das genau bedeutet, was dahintersteckt und wie der Kult um das historische Ereignis Einzug in seine Familie gehalten hat, wollte der Kreisbote von einem aktiven Teilnehmer erfahren.

Bad Hindelang/Sulzberg – „Der Rennsport liegt mir sozusagen im Blut“, erzählt Fabian Kretter, aktiver Fahrer beim Memorial seit 2022. Denn schon Vater Gernot Kretter begeistert sich seit vielen Jahren für den Motorsport und nahm und nimmt immer noch an diversen Rallys teil. So war es naheliegend, dass auch der Sohn vom Rennfieber gepackt wurde. „Als Jugendlicher war ich bereits sportlich auf der Kart-Bahn unterwegs.

Aber mit Beginn der Ausbildung fehlte dann irgendwie die Zeit. Vor etwa fünf Jahren allerdings packte es mich wieder und mein Vater und ich suchten nach einem geeigneten Oldtimer. Ob die Idee am Memorial teilzunehmen zuerst da war oder die Begeisterung für Oldtimer kann ich gar nicht mehr genau sagen. Das kam irgendwie zusammen mit dem Wunsch, etwas gemeinsam mit meinem Vater zu machen.“

Besondere Atmosphäre beim Jochpass Memorial

2022 klappte es dann durch einen Zufall mit der Anmeldung. „Normalerweise ist die Teilnahme schon Monate im voraus geblockt, weil das Interesse wahnsinnig groß ist. Wer einmal dabei war, macht wenn möglich immer wieder mit und die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Glücklicherweise gab es eine Absage und wir durften kurzfristig einsteigen!“

Auf die Frage, wie man sich denn auf so ein Rennen vorbereitet, antworten Vater und Sohn fast gleichzeitig: „Ein Rennen ist es ja eigentlich gar nicht mehr. Es findet seit über 20 Jahren als Gleichmäßigkeitsprüfung statt. Das heißt man fährt eine Referenzrunde und dann insgesamt achtmal dieselbe Strecke und versucht die Zeit der Referenzrunde zu halten. Wer im Schnitt aller Runden am nächsten dran ist, gewinnt. Aber darum geht es eigentlich gar nicht.“

Jochpass Memorial
Startaufstellung: beim Jochpass Memorial wird jedes Fahrzeug einzeln auf die „Reise“ ins Oberjoch geschickt. Kretters „Next24“ hat noch etwas Zeit... © privat

Die Faszination der Veranstaltung liegt nämlich viel mehr an der besonderen Atmosphäre. Mit den sehr verschiedenen historischen Fahrzeugen und ihren Fahrern oder Fahrerinnen zwischen 18 und 80 Jahren gleicht die Veranstaltung eher einer Parade.

Dennoch ist das Treffen natürlich nicht willkürlich, sondern hat eine über 100-jährige Tradition. Motorenheulen und Boxenluder haben hier allerdings keinen Platz. Eher ist der Wettbewerb ein glänzendes Beispiel für Chancengleichheit und gemeinsame Leidenschaft für Tradition und natürlich Oldtimer.

So wird man Oldtimer

Das Gefährt mit Oldtimer-Status der Wahl wurde von Fabian Kretter übrigens entdeckt auf Korsika. Ein schnittiger Opel Kadett, Baujahr 1976 fand auf abenteuerlichen Wegen seine neue Heimat in Sulzberg im Allgäu. Hier haben Vater und Sohn lange geschraubt und das Auto von Grund auf überholt. „Es war wie ein Wunder, dass der Kadett im entscheidenden Augenblick wenn man den Schlüssel im Zündschloss umdreht sofort angesprungen ist“, erzählt Gernot Kretter begeistert.

Aktuell ist das Auto erneut komplett zerlegt worden. Warum, wenn es doch so gut gelaufen ist? „Naja, wir arbeiten aktuell daran den FIA-Wagen-Pass zu bekommen. Die haben ein sehr strenges Reglement bezüglich Sicherheit und Umweltfreundlichkeit. Und da mein Vater sozusagen als Abschluss seiner eigenen Rennfahrer-Geschichte an der Rally Elba Storico teilnehmen möchte brauchen wir das.“

Wird er danach wirklich aufhören? Man weiß es nicht. Fabian Kretter jedenfalls möchte beim Memorial mitfahren, solange es die Veranstaltung gibt, so viel steht fest. Außerdem auf dem Plan: eventuell das Hockenheim Historic. Auf jeden Fall aber mit dem Oldtimer! Denn solche Rennen sind die einzige Gelegenheit, das Schmuckstück zu fahren. Eine normale Straßenzulassung hat der Wagen – wie die meisten teilnehmenden Oldtimer beim Memorial – nämlich nicht.

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