DFB-Talente gegen Frankreich: Mit der Eintracht-Achse ins Finale?

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Die U21 von Deutschland träumt nach dem Sieg gegen Italien vom Titelgewinn bei der EM. Setzt Trainer Antonio Di Salvo dabei auf die Eintracht-Achse?

Frankfurt – Deutschland hat sich am Sonntagabend auf den letzten Drücker in der Verlängerung mit 3:2 gegen Italien durchgesetzt. Es war Merlin Röhl vorbehalten, den späten Siegtreffer (117.) im Viertelfinale der U21-Europameisterschaft zu erzielen. Die nach zwei Platzverweisen nur noch mit neun Akteuren verteidigenden Italiener waren endgültig geschlagen.

Dreifachwechsel von Nationaltrainer Di Salvo greift

Ausschlaggebend für die Wende nach dem zwischenzeitlichen 0:1-Rückstand war der nach einer Stunde von Trainer Antonio Di Salvo vorgenommene Dreifachwechsel. Statt Brajan Gruda, dessen Ballverlust den Gegentreffer eingeleitet hatte, Nicolò Tresoldi und Paul Nebel wirbelten Ansgar Knauff sowie die späteren Torschützen Nelson Weiper und Röhl die gegnerische Abwehrreihe mächtig durcheinander.

Das Trio hatte sich bereits beim letzten Gruppensieg gegen England (2:1) für die Startelf beworben. Es wäre keine Überraschung, wenn Di Salvo im Halbfinale am Mittwochabend gegen Frankreich auf diese drei Akteure in der Startelf setzt. Tresoldi blieb diesmal komplett wirkungslos, Nebel vergab eine große Chance und das große Versprechen Gruda wartet in diesem Turnier noch auf eine Torbeteiligung.

Experte Markus Babbel wurde vor dem ersten Treffer der Italiener bei Gruda besonders deutlich: „Es fängt mit seinem Ballverlust an. Du gibst den Ball so leicht her.“ Dadurch erst öffnete sich der Raum, der in letzter Instanz kaum noch zu verteidigen war. Das Team blieb dennoch bei sich und konnte die Begegnung gegen den Rivalen drehen. Ein starkes Signal!

Baut Di Salvo gegen Frankreich auf die Achse von Eintracht Frankfurt?

Rückt gegen Frankreich die Achse von Eintracht Frankfurt in den Fokus? Collins erlebte zwar einen unglücklichen Tag, vor allem der späte Ausgleichstreffer ging auf seine Kappe. Mit seiner Wucht, Dynamik und den weiten Einwürfen sollte er als Rechtsverteidiger weiterhin ein wichtiger Akteur für die U21 bleiben. Nathaniel Brown, Vorbereiter des späten Siegtreffers, ist unumstritten auf der linken Seite gesetzt.

Und Knauff? Der 23-Jährige hat Power, Speed, ein großes Kämpferherz und nach dem Einzug in die Champions League auch großes Selbstvertrauen. Der gebürtige Göttinger war gegen England mit Treffer und Assist Matchwinner. Collins und Knauff kennen sich bestens, sie haben in Frankfurt in einigen Partien gemeinsam die rechte Seite beackert.

Drei SGEler im DFB-Dresse: Nnamdi Collins (li.) und Nathaniel Brown (re.) gemeinsam mit Ansgar Knauff (Mi.)
Drei SGEler im DFB-Dresse: Nnamdi Collins (li.) und Nathaniel Brown (re.) gemeinsam mit Ansgar Knauff (Mi.) © IMAGO/Marco Steinbrenner/DeFodi Images

Gruda ist sicherlich der etwas stärkere Eins-gegen-Eins-Spieler und Zocker. Möglicherweise ist die Jokerrolle aktuell aber die sinnvollere. Für Knauff sprechen in der derzeitigen Verfassung Mentalität, Erfahrung, Formstärke und das disziplinierte Defensivverhalten.

Wer rückt gegen Frankreich in die erste Elf?

Selten in der Historie eines Turniers hat die Startelf aus der ersten Partie auch das Endspiel bestritten. Die Partie gegen Italien könnte Di Salvo dazu bringen, Veränderungen vorzunehmen. Er hatte das Team nach dem feststehenden Gruppensieg komplett gewechselt und nach dem Spiel gegen England wieder vollständig auf die Mannschaft der ersten beiden Partien vertraut.

Dieser Schachzug sollte nicht aufgehen. Di Salvo hatte die Herangehensweise der Italiener offenbar falsch eingeschätzt, den Gegner deutlich defensiver erwartet. Die deutschen Talente taten sich daher lange schwer und fanden erst mit frischen Kräften die richtigen Antworten.

Neben Knauff haben sich auch Röhl und Weiper für die erste Elf empfohlen. Sollten Knauff und Collins dann gegen Frankreich auf Teamkollege Jean-Matteo Bahoya treffen, wäre auch dies sicherlich kein Nachteil.

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