Privatklinik in Bayern insolvent: Patienten reagieren emotional
Bangen um eine weitere Klinik in Bayern: Auch die Patienten hoffen auf den Erhalt der Klinik, wie ein Facebook-Post zeigt.
Ingolstadt – Mehr als 140 Mitarbeiter arbeiten und 25 Belegärzte arbeiten rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, für die Kunden eines mittelständischen Familienunternehmens in Ingolstadt. Mit diesen Worten wirbt eine Privatklinik aus Bayern auf ihrer Website. Doch jetzt steht sie vor dem Aus – wie pleiteticker.info kürzlich vermeldete, hat die Klinik nun ein Insolvenzverfahren eingeleitet.
Privatklinik insolvent: Bangen um Familienunternehmen in Bayern
Die Privatklinik Dr. Maul in Ingolstadt zählt zu den ältesten Privatkrankenhäusern in Bayern. Ihre Gründung reicht in das Jahr 1928 zurück. „Die Klinik Dr. Maul gibt es seit über 90 Jahren als mittelständisches Familienunternehmen, das mittlerweile in der 4. Generation von den Familien Maul / Neudecker geführt wird“, heißt es auch auf der Website der Klinik. Steht die Klinik nun vor dem Aus?

Laut pleiteticker.info wurde ein Insolvenzverfahren eingeleitet. Der Betrieb bleibt demnach aber vorerst bestehen. Auch die Auszahlung der Löhne sei vorerst gesichert – bis Oktober. Als Auslöser für die wirtschaftliche Schieflage werden stark gestiegene Sach- und Pflegekosten genannt. Auch gab es Gespräche mit regionalen Trägern über mögliche Zusammenarbeiten, jene scheiterten aber.
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„Wir beten für den Erhalt“: Klinik teilt rührenden Brief von Patienten
Auch viele Patienten scheinen um das Fortbestehen der Klinik Dr. Maul zu bangen. Gerührt postete das Unternehmen auf Facebook, dass es viele rührende Mails bekomme, in denen Patientinnen und Patienten ihre Hoffnung ausdrücken, dass die Privatklinik bestehen bleibt.
„Wir beten für den Erhalt eures wunderbaren Krankenhauses mit besonders menschlicher Betreuung und schicken euch allen viel Kraft! Besondere Grüße an Herrn Neudecker“, heißt es da in einer Nachricht an das Krankenhaus. Unabhängig bestätigen lässt sich die Mail nicht – viele Kommentare auf Facebook zeigen aber, dass die Nachricht der Stimmung von Patienten durchaus entspricht. Denn auch dort schreibt zum Beispiel ein Nutzer: „In keinem anderen Krankenhaus so wohlgefühlt, danke den Ärzten und dem Personal, hoffe es bleibt.“
Privatklinik in Bayern insolvent: Kurz vor dem 100. Geburtstag gibt es die wirtschaftliche Schieflage
Wie pleiteticker.info weiter berichtet, gibt es für Patientinnen und Patienten zunächst keine Auswirkungen, der Betrieb sei gesichert, Maßnahmen stellen sicher, dass die medizinische Versorgung weiterläuft. Für die Zukunft werden nun Optionen geprüft – der Ausgang scheint hier offen. Viel hängt natürlich vom Insolvenzverfahren ab, die Zukunft wird zeigen, ob die Privatklinik auch ihren 100. Geburtstag feiern darf. (fhz)