Mobilitätskonzept: Freie Wähler wollen neue strategische Entscheidungen
Zu viele „Mikrothemen“, zu viele Diskussionen um Parkplätze: Die FWG-Fraktion im Holzkirchner Gemeinderat wirbt bei der Umsetzung des Mobilitätskonzept für eine „strategische Herangehensweise“.
Holzkirchen – Seit Jahren feilt die Gemeinde am Verkehr in Holzkirchen: 2014 wurde das integrierte Mobilitätskonzept angestoßen, 2017 erstellte das Verkehrsplanungsbüro Kaulen ein Gutachten dazu. Darin wurden verschiedene Schlüsselmaßnahmen vorgestellt. Die Fraktion der Freien Wählergemeinschaft im Gemeinderat reichte nun einen Antrag ein, der das sieben Jahre alte Gutachten nach der Sommerpause erneut auf die Tagesordnung des Gremiums hebt.
Die FWG fordert, dass die Verwaltung erneut beauftragt werden soll, die damals vorgestellten Maßnahmen zu prüfen. Diese sehen zum Beispiel vor, dass der Bahnhof nur über die Nordtangente und Am Ladehof angefahren werden sollte, um Schleichwege über die Erlkamer Straße zu verhindern, sowie die Prüfung eines Durchstiches zwischen Miesbacher Straße und dem Gewerbegebiet. Um unerwünschten Ausweichverkehr zu unterbinden, sollte zudem die Verbindung Roggersdorfer Straße und Baumgartenstraße getrennt werden. Die Verwaltung solle prüfen, ob diese Schlüsselelemente angesichts der heutigen Gegebenheiten noch zutreffen. „Mit der Entscheidung gegen die ortsnahe Südumfahrung ist das Thema, den Verkehr erträglich durch den Ort zu bekommen, noch nicht vom Tisch“, erklärte Fraktionssprecher Torsten Hensel auf Nachfrage.
„In der Vergangenheit haben sich die Diskussionen nach unserem Eindruck hin wieder auf Mikroaspekte der verkehrlichen Situation in Holzkirchen konzentriert, was häufig zu einer Verzettelung der Debatten geführt hat“, teilte Hensel weiter mit. Das Gremium hielt sich zum Beispiel häufig mit Diskussionen um Parkplätze auf, findet Hensel. Die Partei wolle das Augenmerk auf das Wesentliche legen und „eine strategische Herangehensweise anstreben, die den langfristigen Aufgaben und Zielen aus dem Mobilitätskonzept gerecht wird“.
Das Konzept sieht vor, dass bis zu 5000 Fahrten am Tag vom Auto weg verlagert werden sollen. Trotz zahlreicher Maßnahmen könne diese Entlastung nicht festgestellt werden, meint Hensel. Er will prüfen lassen, ob diese 5000 Fahrten mit den aktuellen Maßnahmen überhaupt erreicht werden können und unter welchen Gegebenheiten diese Zahl noch erhöht werden könne. Deshalb solle die Verwaltung klären, ob die vorgeschlagenen Maßnahmen machbar sind, um „eine fundierte Basis für weitere Diskussionen zu schaffen“.
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