Ricarda Lang hat Markus Söder eine brisante Google-Suche vorgeschlagen und erntet dafür Kritik. Ihr wird ein „Nazimove“ vorgeworfen.
Berlin/München - „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?“, soll Altkanzler Konrad Adenauer (CDU) mal gesagt haben. Ob dieser Satz tatsächlich von ihm stammt, ist zwar längst umstritten, dennoch bringt er ein großes Problem in der Politik auf den Punkt: Wählerinnen und Wähler können sich auf getätigte Versprechen nicht verlassen.
Markus Söder zu seiner Anti-Haltung gegen die Grünen: „Da bin ich ganz felsenfest klar“
Einem, dem gerne mal vorgeworfen wird, seine Meinung zu oft zu wechseln, ist Markus Söder (CSU). Auch von Ricarda Lang (Grüne), die einst sagte, der bayerische Ministerpräsident würde sogar seine Oma verkaufen. Im Hinblick auf die am 23. Februar anstehenden Neuwahlen ist deshalb mit Spannung zu erwarten, ob Söder bezüglich seiner Anti-Haltung gegenüber den Grünen so konsequent bleibt, wie er seit Wochen propagiert. Jüngst sagte er der Bild, er werde keinen Koalitionsvertrag mit den Grünen unterschreiben, „da bin ich ganz felsenfest klar.“
Äußerungen, mit denen er den Kanzlerkandidaten der CDU und CSU, Friedrich Merz, mächtig unter Druck setzt. Denn stehen die Grünen nicht zur Debatte, bleibt letztlich nur die Große Koalition mit der SPD, die schon unter Ex-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) eher für Stillstand als für Fortschritt stand.
Markus Söder: „Die Grünen sind wirtschaftlich inkompetent“
Doch um eine Regierung mit den Grünen zu verhindern, scheint Söder vieles recht. So feuerte er zuletzt auch bei X wieder einmal freudig gegen die Partei: „Die Grünen sind wirtschaftlich inkompetent. Robert Habeck ist als Wirtschaftsminister gescheitert, setzt aber weiter auf das Heizgesetz oder teure Subventionsflops wie bei Nordvolt. Die Grünen sind zudem der Hauptbremser bei der Migration. Annalena Baerbock hat es als Außenministerin leider verpasst, Rückführungen zu beschleunigen. Schwarz-Grün würde nur die AfD stärken.“
Klare Worte, mit denen er bei der Grünen-Politikerin Lang einmal mehr für Unverständnis sorgte. Die 30-Jährige reagierte darauf nur noch süffisant und schlug Söder eine Google-Suche mit den Schlagworten „gute Psychologen in München“ vor. Zuletzt wurde Lang häufig für ihre humorvollen Beiträge auf X gefeiert, doch diesmal musste sie auch viel Kritik einstecken. „Würde ich löschen. Dem vermeintlichen politischen Feind psychische Erkrankungen anzudichten, ist ein bekannter Nazimove. Muss man nicht auch so machen“, kommentierte eine Userin. Eine andere meinte: „Dem politischen Gegner eine psychische Erkrankung zu unterstellen, ist nur für psychisch Gesunde lustig.“