Asteroiden könnten „entscheidend beigetragen haben“ zur Entstehung von Leben auf der Erde

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Eine Jaxa-Aufnahme des Asteroiden „Ryugu“, der von der japanischen Raumsonde „Hayabusa 2“ besucht wurde. (Archivbild) © Jaxa/AP/dpa

Ein internationales Forschungsteam untersucht Proben vom Asteroiden Ryugu. Die Ergebnisse könnten die Theorie über den Ursprung des Lebens revolutionieren.

München – Die Wissenschaft beschäftigt sich schon lange mit der Frage, wie das Leben auf unserem Planeten entstanden ist. Neue Erkenntnisse eines internationalen Forscherteams legen nahe, dass Asteroiden dabei eine wesentliche Rolle gespielt haben könnten. Diese Schlussfolgerungen stützen sich auf Proben, die von der japanischen Raumsonde „Hayabusa 2“ auf dem Asteroiden Ryugu gesammelt und zur Erde zurückgebracht wurden.

Die japanische Raumfahrtbehörde Jaxa hatte „Hayabusa 2“ auf eine Mission zum Asteroiden Ryugu geschickt. Ryugu ist ein erdnaher Asteroid des Apollo-Typs, der 1999 entdeckt wurde und eine Umlaufbahn um die Sonne hat, ähnlich wie die Erde. Die Sonde sammelte sowohl Proben von der Oberfläche als auch Staubproben, die im Jahr 2020 sicher zur Erde zurückgebracht wurden. Seitdem werden diese Proben von verschiedenen Teams analysiert, um mehr über den Asteroiden und seine Geschichte zu erfahren.

Forscher finden „Lebensbausteine“ auf Asteroid Ryugu

Die Wissenschaftler konnten durch den Einsatz von Röntgenspektrometrie und anderen Untersuchungsmethoden hydratisierte Verbindungen wie Magnesium, Ammonium und Phosphor in den Asteroidenproben nachweisen. Dieser Fund legt nahe, dass Asteroiden wie Ryugu nicht nur aus organischen Elementen und Verbindungen bestehen, sondern auch aus hydratisierten Verbindungen, die als Lebensbausteine auf der Erde fungiert haben könnten.

Die Forscher stellten fest, dass diese Körner aus den Tiefen des Weltraums jenseits des Jupiter stammen müssen, da sie bei einer Entstehung näher an der Sonne verdampft wären. Insbesondere die Entdeckung von Ammonium ist von großer Bedeutung, da es bei Zersetzung sowohl Wasserstoff als auch Stickstoff liefern kann. Diese Elemente sind für die Bildung von Aminosäuren und anderen lebenswichtigen Molekülen unerlässlich.

Asteroiden wie Ryugu könnten Leben auf die Erde gebracht haben

In ihrer in Nature Astronomy veröffentlichten Studie schreiben die Forscher: „Diese phosphorreichen Körner (...) könnten beim Eintauchen in primitive terrestrische Wasserreservoirs eine wichtige Rolle gespielt haben.“ Sie bezeichnen diese Körner als „HAMP“ (ein Akronym für „hydratisierter Ammonium-Magnesium-Phosphor-reicher Zusammensetzung“). Die Studie fährt fort: „HAMP“-Körner „könnten somit entscheidend zu den Reaktionswegen der organischen Materie in Richtung einer biochemischen Evolution beigetragen haben“. (tab)

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