Müller-Aus beim FC Bayern: Hoeneß packt aus und widerspricht Eberl
Thomas Müller muss den FC Bayern zum Saisonende verlassen. Nun meldet sich Ehrenpräsident Uli Hoeneß zu Wort und schildert Hintergründe.
München – Im Sommer geht die Profi-Zeit von Thomas Müller beim FC Bayern zu Ende!
Thomas Müller muss den FC Bayern verlassen
Wie der 35-Jährige bereits vor ein paar Tagen verlauten ließ, entspreche die Trennung „nicht meinen persönlichen Wünschen“. Die Klub-Verantwortlichen hätten „sich jedoch bewusst dafür entschieden, mit mir keinen neuen Vertrag für die kommende Spielzeit zu verhandeln“.
Was Müller offensichtlich sauer aufstößt: Im Januar hatte Sportvorstand Max Eberl dem Offensivspieler noch die Tür für einen Verbleib geöffnet, Wochen später wurde dem Weltmeister von 2014 die Trennung kommuniziert.
Hoeneß über Müller-Ärger: „Kann man total verstehen“
Nun meldet sich Uli Hoeneß zu Wort und schildert im Interview mit der Welt am Sonntag: „Die ersten Gespräche haben auf Thomas den Eindruck gemacht, dass man sich vorstellen kann, mit ihm weiterzumachen. Mit dieser Vorstellung ist Thomas dann in das konkrete Gespräch mit Max und unserem Sportdirektor Christoph Freund gegangen.“
Müller sei „überrascht“ gewesen, dass Eberl und Freund „in Absprache mit allen Gremien unseres Klubs ihm diese Botschaft überbrachten“, so Hoeneß. Darauf sei Müller „nicht vorbereitet“ gewesen. „Das hat er in seinem Statement zum Ausdruck gebracht, was man total verstehen kann“, meint Hoeneß.
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Dass Eberl sich unlängst eingestand, dass seine im Januar getätigten Aussagen unklug waren, lobt Hoeneß. „Ich finde es immer ein Zeichen von Stärke, wenn jemand Fehler zugibt. Zugleich muss man auch berücksichtigen, dass Thomas in der Vorrunde wesentlich öfter im Einsatz gewesen ist und die Situation im Januar also schon noch eine andere war“, so der Bayern-Patron.
Wirtschaftliche Situation des FC Bayern spricht gegen Müller
Eberl erklärte zuletzt im Sport1-Doppelpass, die Trennung von Müller habe „nichts mit dem Finanziellen“ zu tun. Hoeneß widerspricht: „Wenn die wirtschaftliche Situation des FC Bayern noch die wäre wie vor, sagen wir, drei Jahren, wäre die Entscheidung im Fall Müller vielleicht anders ausgefallen.“
Es sei nun aber „ganz klar“ der Fall, dass der FC Bayern einen Sparkurs fahren müsse. „Von unserem Festgeldkonto ist nicht mehr viel da. Wir müssen wirtschaftlich umdenken“, betont Hoeneß. Um weiterhin Transfers zu tätigen, die sportlich weiterhelfen, müsse der Rekordmeister „unter Umständen in die Kreditabteilung der Bank. Das ist tatsächlich neu für den FC Bayern“.
Absolut Fußball, das Fußball-Portal von Home of Sports, stellte bereits vor ein paar Tagen einen möglichen Zusammenhang des Müller-Aus mit der potenziellen Wirtz-Verpflichtung her.
Kehrt Müller eines Tages zum FC Bayern zurück?
Klar ist: Auch wenn Müller den FC Bayern im Sommer als Profi verlässt, so soll er nach Ansicht von Hoeneß eines Tages in anderweitiger Funktion zurückkehren. „Immer, wenn wir gesprochen haben, habe ich Thomas gesagt: Du weißt, dass wir sehr stark auf dich setzen, wenn es um die Zukunft des FC Bayern geht. Insofern ist das Thema Thomas Müller für mich überhaupt nicht abgeschlossen. Im Gegenteil“, erklärt der 73-Jährige.
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Zunächst sollte Müller, sofern er im Sommer seine Karriere beendet, erst einmal Erfahrungen sammeln. Hoeneß‘ Vorschlag: „Er geht mal drei Monate die NBA studieren, drei Monate die NFL, dann nach England beispielsweise zu Manchester United. Er kommt dann mit einer gewissen Erfahrung wieder. Und bespricht mit uns, was er beim FC Bayern künftig machen könnte.“
Müllers‘ letztes offizielles Heimspiel als Profi des FC Bayern könnte das Champions-League-Finale am 31. Mai in München sein. „Ich habe geträumt, dass wir das Finale der Champions League gewinnen. Und der Thomas das entscheidende Tor schießt. Das würde ich ihm von Herzen wünschen. Manchmal werden Träume ja wahr“, so Hoeneß.