Investor für insolventen deutschen Autozulieferer springt ab - 700 Arbeitsplätze weiter auf der Kippe

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Der insolvente Automobilzulieferer Allgaier muss weiter auf Investorensuche gehen. Für die rund 700 Mitarbeiter am Hauptsitz geht die Zitterpartie weiter.

Uhingen - Die Suche nach Investoren für den insolventen Autozulieferer Allgaier, mit Hauptsitz in Uhingen (Baden-Württemberg), geht weiter. Michael Pluta, der Insolvenzverwalter, bestätigte, dass „der potenzielle Investor in der vergangenen Woche seinen Rückzug erklärt“ habe. Trotz der prekären Lage besteht weiterhin eine Vereinbarung mit den Kunden von Allgaier, die eine Fortführung des Betriebs bis mindestens 2025 vorsieht. Zuvor hatte die Stuttgarter Zeitung (StZ) darüber berichtet.

Der Investor, der ursprünglich Interesse an einer Übernahme gezeigt hatte, hatte bestimmte Bedingungen gestellt. Er verlangte die Zusicherung der Autohersteller, dass sie auch in Zukunft mit Allgaier kooperieren und Aufträge erteilen würden. Diese Zusicherung scheint jedoch nicht gegeben zu sein. „Ohne neue Aufträge kann er nicht investieren. Nur wenn Allgaier neue Aufträge erhält, dann wäre noch eine Einigung möglich.“

Allgaier-Insolvenz: Mitarbeiter müssen weiter bangen, Entlassungen sind aber nicht geplant

Die rund 700 Mitarbeiter in Uhingen müssen nun weiter bangen. Laut Pluta sind für dieses Jahr keine Entlassungen geplant. Sollte der Betrieb jedoch eingestellt werden müssen, wären Kündigungen unvermeidlich. „Wir halten alle Chancen offen, falls doch noch ein Verkauf gelingt“, erklärte er.

Firmensitz der Allgaier-Group in Uhingen.
Die rund 700 Mitarbeiter am Hauptsitz des insolventen Autozulieferer Allgaier können weiterhin nicht aufatmen. Entlassungen sind aber derzeit nicht geplant. © IMAGO/Arnulf Hettrich

Pluta ist der Insolvenzverwalter der Allgaier Automotive GmbH, die Karosserieteile herstellt und das größte Unternehmen der Allgaier-Gruppe war. Der Insolvenzantrag wurde im Juni 2023 gestellt. Seitdem wurden bereits einige Unternehmen der Gruppe verkauft. Vor der Insolvenz gehörte Allgaier mehrheitlich der chinesischen Westron Group. Zuvor war die Familie des ehemaligen Arbeitgeberpräsidenten Dieter Hundt der Hauptaktionär. (dpa/jul)

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