Ermittlungen zu Block-Entführung: Polizei sackt iPhone von Gerhard Dellling ein

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Erst Hausdurchsuchung, nun die Handydaten des Lebenspartners: Die Polizei ermittelt derzeit wegen Kindesentführung gegen die „Block House“-Erbin Christina Block.

Hamburg — Seit Neujahr beschäftigt die mysteriöse Entführung der Block-Kinder und der daraufhin neu entfachte Sorgerechtsstreit zwischen Christina Block und ihrem Ex-Mann sowohl Öffentlichkeit als auch Ermittler. Nach wie vor sind die genauen Umstände aus jener Nacht unbekannt.

Die Hamburger Polizei untersucht derzeit den Fall. Als Teil der Ermittlungen wurde am Freitagmorgen (12. Januar) das Anwesen von Christina Block durchsucht. Dabei wurden mehrere Gegenstände, wie Laptop, Drucker und Speichermedien beschlagnahmt. Nicht nur von ihr selbst.

Ermittlung nach Vorfall an Silvester: Christina Blocks Lebensgefährte muss sein Handy abgeben

Zeitgleich statteten die Ermittler Blocks Lebensgefährten Gerhard Delling einen Besuch in dessen Hamburger Wohnung ab. Kurz nach Sonnenaufgang sollen sie am Freitag (12. Januar) bei ihm geklingelt und ihn zu den Ereignissen befragt haben. Das geht aus mehreren übereinstimmenden Medienberichten, unter anderem des Sterns und der Bild hervor. Danach habe der Sportmoderator sein iPhone abgeben müssen. Auch Block selbst sowie ihre bei ihr wohnhafte Tochter hätten ihr Handy der Polizei übergeben.

Christina Block und ihr Lebensgefährte, TV-Moderator Gerhard Delling, bei einer Veranstaltung in Hamburg
Christina Block und ihr Lebensgefährte, TV-Moderator Gerhard Delling, bei einer Veranstaltung in Hamburg. Beide wurden als Teil der Ermittlungen zur Entführung der Block-Kinder befragt. © Eventpress MP/Imago

Zusätzlich wurde auch das Hamburger Elysée-Hotel sowie die Firmenzentrale der Block-Gruppe durchsucht. „Wir kooperieren mit den Ermittlern in vollem Umfang und stellen die erbetenen Unterlagen zur Verfügung“, erklärte eine Sprecherin des Unternehmens auf Anfrage des Hamburger Abendblatts.

Entführung der Block-Kinder: Christina Block unter Verdacht der Behörden

Block steht unter Verdacht, die gewaltsame Rückführung ihrer Kinder veranlasst zu haben. In der Silvesternacht 2024 wurden die beiden jüngsten Kinder des geschiedenen Paares von unbekannten Männern aus Dänemark entführt und nach Deutschland gebracht. Dänischen Polizeiberichten zufolge, hatten sie mit ihrem Vater das Feuerwerk beobachtet, als dieser gewaltsam niedergeschlagen wurde. Anschließend brachten die Männer den zehnjährigen Jungen und das 13-jährige Mädchen in Autos über die Grenze. Die Polizei fand sie danach körperlich wohlauf bei ihrer Mutter.

Hamburg
Ermittler der Polizei laden vor dem Wohnhaus der Unternehmerin Christina Block Kartons mit beschlagnahmten Gegenständen ein. © Daniel Bockwoldt/dpa

Die dänische Polizei hatte daraufhin einen europäischen Haftbefehl gegen Block ausgestellt, den die Hamburger Behörden bisher allerdings nicht erwirkt haben. Block hat mehrfach dementiert, in irgendeiner Form an der Entführung beteiligt gewesen zu sein. Zuletzt kritisierte sie in einer emotionalen Rede beim Neujahrs-Empfang im Elysée-Hotel die Justiz scharf.

Langjähriger Sorgerechtsstreit um Block-Kinder

Hintergrund der jüngsten Ereignisse ist ein seit Jahren andauernder Sorgerechtsstreit zwischen der Unternehmerin und ihrem Ex-Mann, bei dem es um die zwei jüngsten der vier gemeinsamen Kinder geht. Diese leben seit zwei Jahren beim Vater in Dänemark, nachdem dieser die Kinder nach einem planmäßigen Urlaub bei sich in Dänemark behalten hatte. Zu dieser Zeit lag das vorläufige Aufenthaltsbestimmungsrecht für die Kinder eigentlich bei Block. Zwar ordnete das Oberlandesgericht Hamburg damals deren Rückführung an, dieser Beschluss war in Dänemark aber nicht rechtskräftig.

In dieser Zeit hatte Block keinen Kontakt zu ihren Kindern. Nachdem sich diese nach der Entführung für kurze Zeit bei ihr aufhielten, war die Unternehmerin am Freitag (5. Januar) verpflichtet, ihre Kinder wieder an ihren Ex-Mann auszugeben. Das Hamburger Landgericht hatte diesem nach einem Eilantrag das Aufenthaltsbestimmungs- und Erziehungsrecht übertragen. Block hat bereits angekündigt, gegen die Entscheidung gerichtlich vorzugehen. (jus)

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