Wärmepumpen boomen: Neue Anbieter vereinfachen den Weg zur Energiewende
Wärmepumpen sind ein Schlüsselelement der Energiewende. Trotz politischer Diskussionen steigt das Angebot – mit neuen Modellen, Förderungen und Einstiegshilfen.
Frankfurt – Die Wärmewende im Gebäudesektor nimmt weiter Fahrt auf. Immer mehr Anbieter bringen neue Lösungen auf den Markt, um den Umstieg auf klimafreundliches Heizen zu erleichtern. Politisch ist die Debatte indes kontrovers: Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) sprach sich kürzlich für einen „Realitätscheck“ der Energiewende aus. Zwar habe der Ausbau erneuerbarer Energien Fortschritte gemacht, doch die Systemkosten seien zu hoch. Laut Tagesschau plant sie den schnellen Zubau von mindestens 20 Gigawatt Gaskraftwerken, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, insbesondere in Zeiten, in denen Wind- und Solarenergie nicht ausreichen.
Heizungsgesetz: Staatliche Förderung für Wärmepumpen soll bleiben
Das Bundeswirtschaftsministerium bestätigte, dass die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) dennoch fortgeführt wird. Hauseigentümer können weiterhin bis zu 70 Prozent der Kosten für eine neue Wärmepumpe ersetzt bekommen – insbesondere beim Austausch alter Heizsysteme. Die Zuschüsse sollen einen Anreiz schaffen, fossile Heizungen schrittweise abzulösen und CO₂-Emissionen im Gebäudesektor zu senken.

Neben etablierten Heiztechnik-Herstellern drängen immer mehr Anbieter auf den Markt. Das schwedische Unternehmen Aira ist seit Herbst 2023 in Deutschland aktiv und verspricht, Wärmepumpen innerhalb von 30 Tagen nach Bestellung in Betrieb zu nehmen. Das Modell richtet sich besonders an Haushalte mit begrenztem Budget: Statt hoher Anfangsinvestitionen setzt Aira auf ein Mietmodell. Aktuell ist das Angebot in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Thüringen und Teilen von Sachsen-Anhalt verfügbar.
IKEA will mit eigener Wärmepumpe zur Energiewende beitragen
Auch Möbelriese IKEA bietet seit April 2025 Luft-Wasser-Wärmepumpen an. In Zusammenarbeit mit dem Energiedienstleister Svea Solar ergänzt der Möbelkonzern damit sein Portfolio an nachhaltigen Produkten. Ziel ist es, den Zugang zu klimafreundlichen Heizlösungen breiter zu ermöglichen. Die angebotenen Systeme entziehen der Umgebungsluft Wärme und nutzen sie zur Beheizung von Wohnräumen sowie zur Warmwasserbereitung.
Die Installation einer Wärmepumpe hängt stark von den Gegebenheiten des jeweiligen Gebäudes ab. IKEA bietet daher eine kostenlose Erstberatung an, bevor ein verbindliches Festpreisangebot erstellt wird. Zusätzlich erhalten Mitglieder der IKEA Family und des IKEA Business Network 15 Prozent Rabatt auf die Anschaffung – ergänzend zur staatlichen Förderung. Die potenziellen Einsparungen und Emissionsminderungen können groß sein: Laut Svea Solar reduziert sich der CO₂-Ausstoß beim Heizen um bis zu drei Viertel.