Schwerer Schlag für Putin: Russischer Top-General durch Minenexplosion getötet

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Russland verliert einen weiteren hohen Militäroffizier in der Ukraine. Für die Armee könnte das „örtliches Chaos“ bedeuten.

Kiew/Moskau - Ein russischer General von hohem Rang scheint durch eine Landminenexplosion in der Ukraine ums Leben gekommen zu sein, wie das ukrainische Militär und andere Quellen berichten. Es wird angenommen, dass Generalmajor Wladimir Sawadski, stellvertretender Kommandeur des 14. Armeekorps der russischen Streitkräfte, letzten Dienstag gestorben ist. Der genaue Ort des Vorfalls bleibt jedoch unklar. Die Untersuchungen zu den genauen Umständen laufen noch.

Die russische Onlinezeitung Lenta, die der Regierung nahesteht, berichtete indes von einer tödlichen Minenexplosion nahe Isjum in der Oblast Charkiw, bei der Sawadski gestorben sein soll. Ähnliche Berichte kamen auch von der oppositionellen russischen Recherchegruppe CIT (Conflict Intelligence Team).

Die Höhere Kommandoschule für kombinierte Waffen in Moskau hatte ebenfalls über Sawadskis Tod berichtet, allerdings wurde der Beitrag im russischen sozialen Netzwerk Vk inzwischen gelöscht. Eine offizielle Stellungnahme aus Russland zu Sawadski steht noch aus. Es ist zu beachten, dass Moskau in der Regel nur selten eigene Verluste bestätigt, während Kiew täglich neue Schätzungen zu den Verlusten der gegnerischen Armee veröffentlicht.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Nato geht von mehr als 300.000 Verletzten oder Toten aus

Die Nato schätzt, dass die Zahl der getöteten oder verwundeten russischen Soldaten in der Ukraine mittlerweile die Marke von 300.000 überschritten hat. „Militärisch hat Russland einen erheblichen Teil seiner konventionellen Streitkräfte verloren“, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg nach einem Treffen mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba in Brüssel. Darunter sind auch Hunderte von Flugzeugen und Tausende von Panzern. Stoltenberg warnte jedoch davor, zu hoffen, dass diese Verluste schnell zum Ende des Krieges in der Ukraine führen würden.

Der Krieg in der Ukraine hat Russland auch viele Führungskräfte und Generäle gekostet. Im Juni 2023 berichteten der russische Dienst der BBC und der unabhängige russische Nachrichtendienst MediaZona, dass im ersten Monat der ukrainischen Gegenoffensive im vergangenen Sommer ein russischer General und fünf Oberstleutnants im Kampf gefallen waren. Ein Generalmajor, der die selbsternannte „Volksrepublik Luhansk“ leitete, wurde im September bei einem Attentat schwer verletzt. Darüber hinaus hat Präsident Wladimir Putin seine Führungskräfte im Krieg mehrmals ausgetauscht.

Ein russischer Soldat beobachtet in der Ukraine die Explosion einer Mine. (Archivfoto)
Ein russischer Soldat beobachtet in der Ukraine die Explosion einer Mine. (Archivfoto) © Stanislav Krasilnikov/Imago

Experte erwartet „vorübergehendes örtliches Chaos“ nach Tod von Putins Generälen

Laut Medienberichten absolvierte Wladimir Sawadski im Jahr 2000 eine Ausbildung an der Höheren Kommandoschule für kombinierte Waffen in Moskau, gefolgt von einem Studium an der Allgemeinen Militärakademie der russischen Streitkräfte. In seiner Jugend soll er bereits als Rekrutierungsinstrument für die russische Militärpropaganda gedient haben. Sawadski bekleidete im Laufe seiner militärischen Karriere verschiedene Positionen, darunter die des stellvertretenden Kommandeurs eines Panzerregiments und des Stabschefs einer motorisierten Schützenbrigade. Zwischen 2018 und 2021 scheint er die 4. Garde-Panzerdivision geleitet zu haben.

Der ehemalige ukrainische Soldat und Journalist Wiktor Kowalenko sagte gegenüber dem US-Magazin Newsweek, dass der Tod eines hochrangigen Offiziers immer ein „vorübergehendes örtliches Chaos“ für das russische Militär darstellt. Der Grund dafür ist, dass russischen Einheiten „selbstständig zu operieren“ verboten ist. Zudem mangele es den Truppen an entsprechender Ausbildung. (nak)

Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung bearbeitet und vor der Veröffentlichung von Redakteur Nail Akkoyun sorgfältig geprüft.

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