Blutregen-Alarm in Bayern: Meteorologen warnen – Wüstengewitter setzt Kettenreaktion in Gang
Ein Gewitter in Nordafrika setzt eine Kettenreaktion in Gang – an deren Ende Blutregen über Bayern fallen könnte. Davor warnen nun Meteorologen.
München – Am Montag, 14. April, ereigneten sich Wüstengewitter in Algerien, bei denen viel Staub aufgewirbelt wurde. Darüber berichtete Manuel Oberhuber, Meteorologe beim ORF (Österreichischer Rundfunk). Ebenjener Staub soll nun in den kommenden Tagen unter anderem nach Deutschland wehen. In Bayern droht daher bei den aktuell vorhergesagten Gewittern und Regenfällen Blutregen.

„Seltene Wüstengewitter“ setzen Kettenreaktion in Gang – In Bayern droht nun Blutregen
Los ging es mit laut Oberhuber „seltenen Wüstengewittern“ über Algerien zum Wochenstart. Diese setzten eine Kettenreaktion in Gang – denn durch starken Regen wurde „ordentlich Staub aufgewirbelt“, schreibt der Meteorologe. Dieser wird nun unter anderem nach Österreich, aber auch nach Bayern geweht.
Das belegt auch eine Karte des GeoSphere Austria, dem österreichischen geologische, geophysikalischen, klimatologischen und meteorologischen Dienst. Sie zeigt, in welchen Mengen sich in der Atmosphäre befindlicher Saharastaub in den kommenden Tagen nach Zentraleuropa bewegen wird. In der Spitze sind das demnach bis zu 2000 Milligramm pro Quadratmeter!
Wetterkarte zeigt voraussichtlichen Saharastaub-Höhepunkt über Bayern
Seinen Höhepunkt erreicht der nach Bayern wehende Saharastaub der GeoSphere Karte zufolge am Donnerstag, 17. April. Dann ist auch laut wetter.de die Konzentration in der Atmosphäre am höchsten. Zunächst zeigt sich dieser aber als Verfärbung des Himmels, beziehungsweise der Wolken. Damit es zu Blutregen kommt, muss es – wenig überraschend – auch regnen.

Der Blick in den aktuellen Wetterbericht des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigt hier, dass diese Voraussetzungen teilweise auch erfüllt werden. Für Donnerstag schreiben die Meteorologen, dass es neben sehr warmen 26 Grad bei Wolken und Sonne in der Nacht auf Freitag, 18. April, zu „gebietsweise schauerartigem Regen“ komme. Die Saharastaub-Konzentration in der Atmosphäre dürfte dann noch hoch genug sein, um durch den Regen als Blutregen niederzugehen.
Meine News
Blutregen – Was ist das?
Blutregen, auch als roter Regen bekannt, ist ein seltenes atmosphärisches Phänomen, bei dem Regentropfen eine rötliche Färbung aufweisen. Diese Färbung entsteht durch feine Staubpartikel, die vom Wind in höhere Luftschichten getragen und dort mit Regenwolken vermischt werden. Die häufigste Quelle für diesen rötlichen Staub ist die Sahara, deren feine Sandpartikel über weite Strecken transportiert werden können.
Blutregen tritt in Europa vor allem in den Mittelmeerländern auf, kann aber bei entsprechenden Wetterlagen auch in Mittel- und Nordeuropa beobachtet werden. Aus wissenschaftlicher Sicht ist Blutregen unbedenklich, kann jedoch Oberflächen wie Autos oder Fensterscheiben mit einer dünnen Staubschicht überziehen.
Quelle: Deutscher Wetterdienst
Auch am Freitag soll es tagsüber „zeit- und gebietsweise Regen“ geben, die Temperaturen fallen auf höchstens 17 Grad.
Blutregen in Bayern droht – Vorsicht beim Abwaschen
Zwei Faktoren bestimmen also darüber, ob es gen Osterwochenende in Bayern zu Blutregen kommt: Zum einen, inwieweit der Saharastaub in die Atmosphäre über Bayern geweht wird, zum anderen, ob es dann Regen gibt, durch den die Partikel als Blutregen herabgespült werden.
Überraschend wäre es derweil kurioserweise nicht, wenn es rund um Ostern Blutregen in Bayern gibt. Das war in den letzten Jahren schon häufiger der Fall. Dabei ist der Blutregen an und für sich nicht gefährlich – für Allergiker und Asthmatiker ist der Saharastaub aber durchaus eine zusätzliche Belastung. Zudem sollte man beim Abwaschen der Blutregen-Rückstände vorsichtig sein. Denn saubermachen sollte man Autos zum Beispiel auf jeden Fall – denn sonst können sich durch die Sonnenhitze die Partikel in den Lack einbrennen. (fhz)