Adventszeit - Warum es den Adventskalender gibt

Gegen Ende des Jahres steigt bei Kindern und Erwachsenen die Vorfreude auf Weihnachten. Eine kleine Überraschung im Adventskalender jeden Tag verkürzt dabei das Warten auf den großen Tag. Schon seit dem 19. Jahrhundert gibt es diese Tradition – auch wenn sich damals Bilder hinter den Türchen versteckt haben anstatt Schokolade. 

Warum der Adventskalender erfunden wurde

Der älteste überlieferte Adventskalender stammt aus dem Jahr 1851 und ist selbst gebastelt. Im 19. Jahrhundert war die Industrialisierung in vollem Gange, und immer mehr Familien konnten sich Geschenke leisten. Vor allem in der bürgerlichen Schicht gewann die Familie an Bedeutung und Kinder wurden weniger als „kleine Erwachsene“ gesehen. Damit gewann auch die Bescherung an Heiligabend an Wert. Viele Familien entwickelten ihre eigene Tradition, wie den Kindern die Zeit verkürzt werden könnte: So wurden zum Beispiel 24 Halme Stroh in die Krippe gelegt, Kreidestriche an die Wand gemalt oder Kerzen angezündet.

So fand die Schokolade ihren Weg hinein

Anfang des 20. Jahrhunderts begannen Buchverleger, Adventskalender für die Massen herzustellen. Diese enthielten oft Bilder zum Aufkleben. Später kamen dann die heute verbreiteten Adventskalender mit Türchen auf den Markt. Die Motive waren in dieser frühen Zeit eher religiöser Natur. Nach 1945 sehnten sich die Menschen nach zwei Weltkriegen nach einer heilen Welt: Flugzeuge, Eisenbahnen und romantische Städtchen waren beliebte Motive.

In den 50er Jahren fand dann endlich die Schokolade ihren Weg in den Adventskalender. Auch Kekse oder kleine Spielzeuge wurden beliebt. Heute gibt es den Adventskalender in allen Formen und Farben: Fast alle Süßigkeiten Hersteller haben einen eigenen Kalender im Angebot und für die Erwachsenen gibt es Versionen mit Schmuck, Hundeleckerlis oder Bier. 

Adventskalender manchmal mit 25 Türchen

Die Adventszeit beginnt eigentlich mit dem ersten Advent. Da dieser Tag aber jedes Jahr auf ein anderes Datum fällt, verändert sich auch die Zahl der Tage, die mit dem Adventskalender überbrückt wird. Für die Hersteller war es daher schwer, ihre Prozesse zu standardisieren. Deswegen beschränkten sie sich auf die immer gleichen 24 Tage vom ersten bis zum 24. Dezember – Heiligabend.

Es gibt auch Adventskalender mit 25 Türen. Das liegt daran, dass in manchen Ländern wie den USA oder England die Bescherung erst am 25. Dezember gefeiert wird. Der Kalender soll schließlich die Zeit bis zur Bescherung verkürzen.

Eine weitere romantische Weihnachtstradition ist die des Mistelzweigs. Woher der Brauch kommt und was ihn so besonders macht, lesen Sie hier.