„Sehen Zusammenbruch kommen" - Die Apokalypse erwarten: Immer mehr Menschen betreiben „Prepping"

Stapelweise Toilettenpapier, ein Jahresvorrat an Konserven und schlangensichere Stiefel: Rund 20 Millionen Menschen in den USA bereiten sich laut „Guardian“ auf mögliche Katastrophen wie Naturkatastrophen oder Bürgerkriege vor. Das sei fast eine Verdoppelung seit 2017. 

Das Magazin New Yorker berichtete über eine Gemeinde in Colorado, die sich in sogenannten „Survivalist Retreats“ auf den Ernstfall vorbereitet. „Wir sehen den Zusammenbruch der Gesellschaft kommen", so ein Bewohner.

Zahl der Online-„Prepping"-Shops nimmt deutlich zu 

Der „Guardian“ zitiert das Bulletin of the Atomic Scientists, dessen Doomsday Clock derzeit bei 90 Sekunden vor Mitternacht steht. Dies signalisiere, so die Wissenschaftler, dass wir global noch nie näher an einer Katastrophe waren. 

leere Regale
Die Vorratshaltung kann zu Engpässen führen Getty

Gleichzeitig prognostiziert der Bericht, dass der Wert der „Prepping“-Industrie bis 2030 auf 2,46 Milliarden US-Dollar steigen wird. Vor allem in Großbritannien sei die Zahl der Online-„Prepping“-Shops in den vergangenen Monaten stark gestiegen. 

„Prepping" bezeichnet die Vorbereitung auf Notfallsituationen, indem man Vorräte an Lebensmitteln, Wasser und anderen lebensnotwendigen Gütern anlegt. Ziel ist es, im Falle von Katastrophen oder Versorgungsengpässen unabhängig und überlebensfähig zu sein.

„Prepping“ als Wellness-Trend

„Prepping“ wird dem Bericht zufolge mittlerweile weniger als Horten, sondern vielmehr als eine Form des Aktivismus und der Selbstfürsorge wahrgenommen. Der Kauf von Notfallnahrung und anderen Notfallartikeln könne ein Gefühl der Kontrolle vermitteln, ähnlich wie das Auftragen von Feuchtigkeitscremes oder tiefes Atmen. 

 „Apokalypse“-Mutter rüstet sich für den Überlebenskampf

Die 47-jährige Kya Fernwood aus Oxford, Akupunkteurin und alleinerziehende Mutter von zwei Töchtern geht noch einen Schritt weiter. Sie besuchte vor zwei Jahren mit ihren Kindern einen Überlebenskurs, wo sie lernten, mit Feuersteinen Feuer zu machen, Früchte und Pilze zu sammeln und eine Notunterkunft zu bauen. „Es war beeindruckend, es waren mehr Kinder und Frauen dabei als je zuvor“, sagte Fernwood.