75 Jahre Füger: „Ur-Geretsrieder Unternehmen“ feiert Jubiläum
Die Firma Füger feiert ihr 75-jähriges Bestehen. Gegründet von Franz Füger, hat das Unternehmen seine Wurzeln in Geretsried. In der Laudatio lobte Gerhard Meinl die Weitsicht der drei Generationen und ihr gesellschaftliches Engagement.
Geretsried/Königsdorf – „Es mag altmodisch klingen“, sagte Unternehmerkollege und Dritter Bürgermeister Gerhard Meinl in seiner Laudatio, „aber auf die Familie Füger trifft das Bild vom ,ehrbaren Kaufmann‘ hundertprozentig zu.“ Der Fachhandel für Werkzeuge, Stahl, Industriearmaturen und Sanitär feierte mit zahlreichen Gästen aus Wirtschaft und Politik sein 75-jähriges Bestehen. Landrat Josef Niedermaier, Bürgermeister Michael Müller, die Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses, Renate Waßmer, Kunden und Geschäftspartner sowie die rund 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kamen auf Einladung von Bernd Füger und seinem Sohn Martin Füger in den Gasthof zur Post in Königsdorf. Der Großvater, Firmengründer Franz Füger, konnte altersbedingt leider nicht teilnehmen. Er wird im Dezember 100.
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Dem Unternehmergeist des Heimatvertriebenen Franz Füger ist es zu verdanken, dass die Firma Füger heute eine der ältesten in Geretsried ist. In einem ehemaligen Bunker fing er klein an mit dem Vertrieb von Werkzeug. Das Sortiment wurde größer, neue Geschäftsräume kamen hinzu. Franz und Bernd Füger erweiterten um Haushaltswaren, Bäder, Messtechnik und Industriearmaturen. Martin Füger führte den Online-Handel ein. Sowohl im Groß- als auch im Einzelhandel machte sich das „Ur-Geretsrieder Unternehmen“, wie Bürgermeister Michael Müller es in seinem Grußwort bezeichnete, über Bayerns Grenzen hinaus einen Namen. Und das „mit Beständigkeit, Zuverlässigkeit und ohne dabei laut zu sein“, wie Landrat Josef Niedermaier sagte.
Stets die Zeichen der Zeit erkannt
Laudator Meinl lobte die Weitsicht der drei Generationen. Die Fügers hätten stets die Zeichen der Zeit erkannt, ja teils selber Zeichen gesetzt durch ihr Angebot. Noch heute führten sie den „weiß geglühten Bindedraht“, den er auch für seine Blechblasinstrumente benötige, wie Instrumentenhersteller Meinl am Rande bemerkte. Vor allem aber seien zahlreiche Geretsrieder „Häuslebauer“ in den Jahren nach dem Krieg dankbar gewesen für den Werkzeug-Fachhandel vor Ort. Der Dritte Bürgermeister erwähnte auch das gesellschaftliche Engagement der Familie. Franz Füger war Mitbegründer des TuS, Bernd Füger leitete viele Jahre den Gewerbeverband – „und Dich, Martin, sehe ich hoffentlich bald im Stadtrat“.
Die Vertreterin der Industrie- und Handelskammer von München und Oberbayern, Renate Waßmer, überreichte Vater und Sohn Füger eine Urkunde zum Firmenjubiläum. Auch sie nannte die Eigentümer „ehrbare Kaufleute“, die „anständig“ handelten. In einem originellen Video, das eigens für den Anlass gedreht und zum Abschluss des offiziellen Teils gezeigt wurde, kommen alle drei Generationen zu Wort. Jeder der drei Firmeninhaber erinnert sich an seine Zeit als Chef. Der Gründer denkt an die Fahrten mit dem Motorrad nach München zurück, wo er Kommissionsware abholte. Der Sohn erzählt vom gelungenen Deal mit der Stadt, die das ehemalige Feuerwehrgelände am Schalmeienweg mit den Fügers gegen ein Grundstück an der Elbestraße tauschte, wo die neue Feuerwache entstand. Der Enkel dankt vor allem seinen treuen Mitarbeitern, „ohne die wir heute nicht da stehen würden, wo wir stehen“.
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Die Königsdorfer Birnbaambuam unterhielten die Festgesellschaft mit bayerischer Tanzlmusi. Das Ehepaar Hofherr bewirtete sie mit Spezialitäten vom Hirsch, Schwein und Saibling. Zum Abschied gab's für jeden Gast ein original Schweizer Taschenmesser mit aufgedrucktem Füger-75-Jahre-Logo sowie einen italienischen Vino frizzante mit einer Rose. Von Tanja Lühr