Nach Anwohner-Protest: Haltestelle in Kirchheim verlegt

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Mehrfach haben sich die Anwohner über die aktuelle Bushaltestelle in der Räterstraße beschwert. Jetzt wurde ihr Klagen erhört und die Haltestelle wird auf die Höhe des „Collegium 2000“ verlegt. Busfahrgäste warten unter Eingangsdächern Gemeinde will 125 000 Euro bereitstellen © bert brosch

Die Busse der Linie 263 stoppen künftig auf Höhe der Seniorenwohnanlage statt in der Räterstraße. Es kam immer wieder zu Beschwerden der Anwohner.

Kirchheim – Eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität und Gesundheit erleben die Anwohner der Einfamilienhäuser Räterstraße 34 bis 38 in Kirchheim laut eigener Einschätzung täglich. Seit der Öffnung und Umbau der Heimstettner Straße fährt der Linienbus 263 einen geänderten Weg – und hält direkt vor dem Zuhause der Betroffenen. Die Haltestelle Räterzentrum war zwar zuerst in die Zugspitzstraße verlegt worden, kam aber zurück in die Räterstraße. Doch das hat bald ein Ende, nach wütenden Protesten der Anwohner wird der Halt nun auf beiden Seiten weiter zur Seniorenwohnanlage verlegt.

Im Bauausschuss im Mai 2021 wurde beschlossen, die Haltestelle Räterzentrum beidseitig in die Zugspitzstraße, auf Höhe des Restaurants „Lucano“ zu verlegen. Die Haltestelle auf der Westseite, im Kurvenradius der Zugspitzstraße, kann jedoch vom Bus nicht barrierefrei angefahren werden: Beim Halt entsteht zwischen Bus und Bordstein ein Spalt. Daher wurde die Haltestelle in Richtung S-Bahn an die Ecke Veilchenweg/Räterstraße zurückverlegt, die andere, in Richtung neues Rathaus, zwischen Falkenstein- und Rachelweg, direkt hinter einem Zebrastreifen platziert.

Anwohner der Einfamilienhäuser Räterstraße 34 bis 38 beschwerten sich mehrfach schriftlich und mündlich

Anwohner der Einfamilienhäuser Räterstraße 34 bis 38 beschwerten sich mehrfach schriftlich und mündlich über diese Bushaltestellen. Demnach würden wartende Busfahrgäste bei Regen zum Teil unter den Eingangsdächern der Häuser stehen, weil es keine überdachten Bushäuschen gibt. Die im Zehnminutentakt an- und abfahrenden Busse vor Schlafzimmer- und Küchenfenstern bedeuteten eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität und Gesundheit: Abnahme der Privatsphäre, Abgas- und Feinstaubbelastungen, Lärm- und Schmutzbelastung, Wegfall von Parkplätzen, Abwertung der Immobilie, Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer.

Gemeinsam mit MVV und Polizei untersuchte die Verwaltung daher unterschiedliche Varianten der Bushaltestellen: beide auf Höhe der Seniorenwohnanlage, zueinander versetzt um etwa 200 Meter in der Räterstraße, an den jetzigen Positionen, in der Zugspitzstraße auf Höhe des „Lucano“ oder einige hundert Meter weiter hinter der Einmündung „Am Gangsteig“. Ein großer Knackpunkt für die Haltestelle in Richtung Rathaus in der Räterstraße ist der Fußgängerüberweg auf Höhe des Mohnblumenwegs, den die Polizei aus Sicherheitsgründen unbedingt erhalten will. Dazu muss die aktuelle Haltestelle auf alle Fälle weiter in Richtung Asylbewerberunterkunft verlegt werden, damit Busse Fußgänger nicht am Zebrastreifen verdecken.

Gemeinde Kirchheim will 125.000 Euro bereitstellen

Letztlich schlug die Verwaltung vor, beide Haltestellen in der Räterstraße auf die Höhe Collegium und Asylbewerberhaus zu verlegen, auf beiden Straßenseiten ist ein barrierefreier Ausbau möglich. Die Polizei ist damit einverstanden. Der MVV findet den Abstand zum REZ zwar ziemlich groß, so könnte die Akzeptanz der nachfragestärksten Haltestelle in Kirchheim abnehmen, das Seniorenwohnheim wäre jedoch besser angebunden.

Ein Bushäuschen mit auskragender Dachkonstruktion kostet auf jeder Seite rund 60 000 Euro. Michael Dirl (JU) begrüßte die Vorschläge ausdrücklich. „So sind die Anwohner zufrieden und das Collegium hat den Halt vor der Haustüre.“ Berit Vogel (Grüne) war ebenfalls einverstanden, „aber es müssen auf beide Seiten überdachte Haltestellen und ausreichend Mülleimer her, damit der Abfall nicht in den Vorgärten landet“. Kirchheims Bürgermeister Stephan Keck (SPD) sagte im Gremium, man habe für die Maßnahme 125 000 Euro bereitgestellt. „Da unser Haushalt aber noch nicht genehmigt ist durch die Rechtsaufsichtsbehörde im Landratsamt, können wir vor Erhalt der Genehmigung jedoch noch nichts unternehmen.“

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