„Hybride Kriegsführung böswilliger Akteure“ - Betroffene Länder gehen nach Kabelschäden in Ostsee von Sabotage aus

Am Montag war ein Riss in einem etwa 1.174 Kilometer langen Kabel zwischen Deutschland und Finnland festgestellt worden und am Sonntag hatte man Schäden an einem Kabel entdeckt, das Litauen mit der schwedischen Insel Gotland verbindet. Der finnische Betreiber CINIA gab an, dass die Reparaturzeit für Unterseekabel zwischen 5 und 15 Tagen beträgt.

Pistorius vermutet Sabotage und hybride Kriegsführung

In einer gemeinsamen Stellungnahme aus den Außenministerien Deutschlands und Finnlands hieß laut „NBC News“: „Die europäische Sicherheit ist nicht nur durch Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine bedroht, sondern auch durch hybride Kriegsführung böswilliger Akteure.“

Und auch Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) erklärte, dass niemand an einen Unfall und ein versehentliches Durchtrennen der Kabel glaube. Pistorius sagte demnach: „Wir müssen davon ausgehen, ohne konkret zu wissen, von wem es kommt, dass es sich um eine hybride Aktion handelt." Außerdem: „Und wir müssen auch davon ausgehen, ohne es schon zu wissen, versteht sich, dass es sich um Sabotage handelt.“

Litauen verstärkt Gewässerüberwachung

Die litauische Marine gab am Dienstag bekannt, dass sie die Überwachung ihrer Gewässer intensiviert hat. Der für das Kabel zwischen Schweden und Litauen verantwortliche, schwedische Betreiber Arelion teilte „NBC News“ am Montag mit, dass das Unternehmen „in Kontakt mit den schwedischen Behörden und den schwedischen Streitkräften wegen des Vorfalls steht.“

Sowohl Litauen, als auch Schweden und Finnland sind Nato-Mitglieder, Letztere traten dem Bündnis beide erst dieses oder letztes Jahr bei. Die beteiligten Länder vermieden es zwar, konkrete Schuldzuweisungen zu machen, richteten ihren Blick aber sofort auf Russland, berichtet „NBC News“.

Russland soll Brandvorrichtungen an DHL-Zentren geschickt haben

Ein westlicher Sicherheitsbeamter sagte dem US-Fernsehsender diesen Monat, dass Russland im Juli für die Versendung von zwei Brandsätzen an DHL-Logistikzentren in Deutschland und Großbritannien verantwortlich gewesen sei. Diese Aktion sei Teil einer umfassenderen Sabotagekampagne gewesen, die möglicherweise darauf abzielte, Brände an Bord von Flugzeugen nach Nordamerika zu verursachen.

Und der Leiter des britischen Geheimdienstes MI5 sagte dem Bericht zufolge im vergangenen Monat, dass der russische Geheimdienst GRU darauf abziele, „anhaltendes Chaos auf den Straßen Großbritanniens und Europas“ zu erzeugen. Russland hat derartige Anschuldigungen wiederholt zurückgewiesen.