Vor 25 Jahren verabschiedete die UN eine Resolution, die Frauen eine gleichberechtigte Rolle in Friedensverhandlungen zusicherte, wie AP berichtet. Doch UN-Generalsekretär Antonio Guterres zog nun eine ernüchternde Bilanz: „Zu oft versammeln sich Nationen voller Überzeugung und Engagement, doch sie scheitern daran, Frauen gleichberechtigt einzubinden.“
Aktuell leben laut Guterres weltweit 676 Millionen Frauen in der Nähe von Kriegsgebieten – so viele wie seit den 1990er-Jahren nicht mehr. Gleichzeitig nehme die Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Konflikten zu. Zwar habe sich die Zahl der Frauen in UN-Friedensmissionen verdoppelt, doch diese Fortschritte seien „fragil und rückläufig“.
Forderung an 193 Mitgliedsstaaten der UN
Guterres rief die 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen laut AP dazu auf, ihr Engagement für Frauen in Konfliktgebieten deutlich zu verstärken. Er forderte mehr finanzielle Unterstützung, eine stärkere Einbindung von Frauen in Friedensverhandlungen sowie konsequente Maßnahmen, um sexuelle Gewalt zu ahnden. Zudem müssten der Schutz und die wirtschaftliche Sicherheit von Frauen in Krisengebieten gewährleistet werden.
Kleine Erfolge, große Rückschläge
Auch Sima Bahous, Chefin der Frauenorganisation UN Women, sieht laut AP sowohl Positives als auch Negatives. Zum einen lobte sie Projekte, durch die Gewalt in Krisengebieten wie Haiti oder der Ukraine erfolgreich reduziert werden konnte.

Warnung vor Kürzungen
Zum anderen warnte sie jedoch vor neuen Problemen: Kürzungen bei internationalen Hilfsprogrammen verschlechtern die Lage vieler Frauen. So dürfen Mädchen in Afghanistan oft nicht mehr zur Schule gehen und Überlebende sexueller Gewalt in Ländern wie dem Sudan oder Haiti erhalten kaum noch medizinische Hilfe.
Trotzdem bleibt Bahous optimistisch: „Die Zukunft gehört nicht denen, die Gleichberechtigung ablehnen – sie gehört uns.“