Trump setzt Selenskyj unter Druck: Trotz herzlicher Begrüßung bleiben Spannungen

Beim Treffen im Februar im Weißen Haus kam es zu Spannungen, die Wolodymyr Selenskyj veranlassten, vorzeitig abzureisen. Beim jüngsten Treffen hingegen deutete Trumps herzlicher Empfang mit Händedruck und Lächeln auf eine Entspannung der Beziehungen hin. Dennoch übte Trump bereits im Vorfeld Druck auf den ukrainischen Präsidenten aus.

Trump empfängt Selenskyj diesmal freundlich

Anders als beim vorigen Besuch Selenskyjs im Weißen Haus im Februar, bei dem es zu einem beispiellosen Eklat gekommen war, empfing Trump ihn diesmal freundlich. Er begrüßte ihn vor der Tür des Weißen Hauses, beide gaben sich die Hand und lächelten gemeinsam in die Kameras. Trump legte kurz seine Hand auf Selenskyjs Schulter und ließ ihn dann zuerst das Weiße Haus betreten. 

Auch im ersten Teil des bilateralen Treffens, bei dem Journalisten Fragen stellen konnten, blieb die Gesprächsatmosphäre harmonisch. Befürchtungen von europäischer Seite, Trump könnte Selenskyj wieder ähnlich vorführen wie im Februar, erfüllten sich nicht. Damals hatten der US-Präsident und sein Vize JD Vance den ukrainischen Gast vor laufenden Kameras zurechtgewiesen - Selenskyj verließ Washington dann vorzeitig. 

Ukraine Treffen
19.08.2025, USA, Washington: US-Präsident Donald Trump (M) nimmt an einem Treffen mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte (l-r), dem britischen Premierminister Keir Starmer, Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der finnische Präsident Alexander Stubb, Italiens Premierministerin Giorgia Meloni, Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen, im Weißen Hauses teil. Alex Brandon/AP/dpa

Trump erhöhte vor Treffen den Druck auf Selenskyj

Unmittelbar vor dem Treffen hatte Trump den Druck auf Selenskyj erhöht. In einem Post auf seiner Plattform Truth Social wandte er sich nicht etwa an Kremlchef Putin als Angreifer, sondern schrieb: „Der ukrainische Präsident Selenskyj kann den Krieg mit Russland fast sofort beenden, wenn er will, oder er kann weiterkämpfen.“ Zugleich erklärte der Republikaner auch den erhofften Nato-Beitritt der Ukraine und eine Rückgabe der 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim für unrealistisch. 

Während des Treffens versicherte Trump, es werde keine Lösung für den Ukraine-Krieg gegen den Willen der Ukraine geben. „Letztendlich ist es eine Entscheidung, die nur Präsident Selenskyj und das ukrainische Volk treffen können - in Zusammenarbeit mit Präsident Putin.“