Mysteriöser Fall aus dem Fenster: Russische Top-Ökonomin stürzt in den Tod
Die bekannte russische Ökonomin Valentina Bondarenko ist bei einem Sturz aus einem Fenster in Moskau gestorben. Sie gehörte zu den führenden Wirtschafts-Expertinnen des Landes.
Moskau – Schon wieder ist eine prominente Person in Russland aus einem Fenster zu Tode gestürzt: Medienberichten zufolge ist die russische Ökonomin Valentina Bondarenko in Moskau gestorben. Die 82 Jahre alte bekannte Wirtschaftswissenschaftlerin, die den Internationalen Nikolai-Kontratjew-Fonds leitete, sei auf tragische Weise aus dem Fenster ihrer Wohnung gefallen, so die Berichte.
Russische Top-Ökonomin stürzt aus Fenster in den Tod – Gründe unklar
Der Wirtschaftszeitung Wedomosti zufolge ereignete sich das Unglück bereits am Montag (22. Juli). Es gebe keinen Hinweis auf eine äußere Gewalteinwirkung oder einen kriminellen Hintergrund, schrieb das Blatt unter Berufung auf Behörden. Die international bekannte Wirtschaftsforscherin habe an einer chronischen Krankheit gelitten, die Gründe für den Sturz aus dem Fenster seien aber nicht klar, schrieb die Zeitung weiter.
„Oberflächlich betrachtet sieht es wie ein Selbstmord aus, aber die Ermittler prüfen auch die Möglichkeit eines Unfalls“, zitiert die US-Zeitung Newsweek aus dem russischen Telegram-Kanal „MK: Urgent News“ am Dienstag.
Bondarenko gehörte zu den führenden Expertinnen des Wirtschaftsinstituts der Russischen Akademie der Wissenschaften. Russische Medien würdigten die jahrelange Arbeit der Wissenschaftlerin, die im Laufe ihrer Karriere mehr als 220 Arbeiten in Russland und in internationalen Publikationen veröffentlichte. Bondarenko hatte sich vor allem durch langfristige Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung von Russland einen Namen gemacht.
Fensterstürze prominenter Manager und Angestellter häufen sich in Russland
Fensterstürze und andere ungewöhnliche Todesfälle von Staatsangestellten und Topmanagern in Russland sorgen immer wieder für Aufsehen, weil die Männer und Frauen in den meisten Fällen mitten aus dem Leben gerissen wurden. Nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine war etwa der Vorstandschef des Moskauer Ölkonzerns Lukoil, Rawil Maganow, beim Sturz aus dem Fenster eines Moskauer Krankenhauses ums Leben gekommen. Seither gab es mehrere ähnliche Fälle wie etwa den der Vize-Chefin der russischen Loko-Bank, Kristina Baikowa, die vergangenes Jahr nach einem Sturz aus dem elften Stock eines Moskauer Wohnhauses starb. (lma mit dpa)