Die Ukraine bereitet sich auf die mögliche Lieferung von Tomahawk-Raketen aus den USA vor. Diese könnten zwar Monate auf sich warten lassen, doch laut dem „Telegraph“ könnten sie selbst ohne Einsatz eine wichtige Rolle spielen.
Die Raketen haben eine Reichweite von etwa 2.500 Kilometern und könnten theoretisch sogar mit nuklearen Sprengköpfen ausgestattet werden. Damit wären Ziele tief in Russland, einschließlich Moskau, erreichbar.
Trump zögert mit Entscheidung
US-Präsident Donald Trump hat angedeutet, dass er sich bereits „so gut wie entschieden“ habe, die Raketen zu liefern. Allerdings wolle er zunächst wissen, wie die Ukraine diese einsetzen würde, um eine Eskalation des Konflikts zu vermeiden. Trump könnte die Lieferung zwar genehmigen, aber deren Einsatz zunächst einschränken, so der „Telegraph“.
Druck auf Putin soll wachsen
Laut Jegor Tschernjew, einem hochrangigen ukrainischen Sicherheitspolitiker, könnten die Raketen in mehreren Stufen eingesetzt werden. So wäre zunächst nur eine kleine Lieferung denkbar, ohne die Raketen direkt einzusetzen. „Putin bekommt die Chance zu verhandeln“, sagte Tschernjew dem „Telegraph“. Sollte Moskau nicht reagieren, könnten die Einsatzmöglichkeiten schrittweise ausgeweitet werden – bis hin zu Zielen an der russischen Grenze.
Kreml ist alarmiert und sieht Risiko für Eskalation
Die Aussicht auf Tomahawks für die Ukraine sorgt in Moskau für Nervosität. Kremlsprecher Dmitri Peskow bezeichnete die mögliche Lieferung als „ernste Eskalation“. Man spreche hier von Raketen, die auch nuklearfähig sein könnten, betonte er. Peskow sagte, man erwarte klare Aussagen aus Washington, bevor man die Lage weiter bewerten könne.
Auch Präsident Wladimir Putin warnte laut „Reuters“, dass solche Waffen die Beziehungen zwischen Washington und Moskau endgültig zerstören könnten - oder zumindest „die positiven Entwicklungen, die sich in diesen Beziehungen abzeichnen“, so der Kremlchef.

Winter verschärft die Lage
Die Angriffe Russlands auf die ukrainische Energieinfrastruktur erhöhen den Druck auf Kiew, schnell neue Waffen zu erhalten. Mit dem nahenden Winter wird die Lage für die Bevölkerung immer schwieriger. Jegor Tschernjew sieht in den Tomahawks eine Möglichkeit, um Putin an den Verhandlungstisch zu zwingen – auch wenn es Monate dauern könnte, bis alle Einschränkungen aufgehoben sind.