Steinzeitdorf Pestenacker eröffnet Sonderausstellung mit der Grundschule Erpfting
14 Uhr am Sonntagnachmittag. Kinder rennen kreischend von A nach B, die Eltern folgen ihnen oder unterhalten sich. Ein Szenario, das man normalerweise am Spielplatz oder bei Kindergeburtstagen vorfindet. Am vergangenen Sonntagnachmittag hat weder das eine noch das andere stattgefunden. Stattdessen strömten die vielen Menschen ins Steinzeitdorf Pestenacker. Denn hier fand eine besondere Veranstaltung statt. Das Steinzeitdorf eröffnete die Ausstellung „Klima im Wandel – Eine Geschichte von Naturgewalten und menschlichem Einfluss“. Die Ausstellungsobjekte kamen dabei von der Grundschule Erpfting.
Pestenacker - Als eine „wunderbare Zusammenarbeit“ bezeichnete die stellvertretende Landrätin Margit Horner-Spindler die Kooperation zwischen dem Klimaschutzmanagement des Landkreises und dem Steinzeitdorf Pestenacker, die die besondere Ausstellung auf den Weg brachten. Sie soll zum Nachdenken anregen, denn der Klimawandel sei eine der größten Herausforderungen der heutigen Zeit. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Kinder, denn sie müssen über den Klimawandel und über dessen Konsequenzen informiert sein. Früher habe man einiges falsch gemacht, so Horner-Spindler, weil man es nicht besser wusste. Aber heute könne man sich informieren und es besser machen. „Lasst uns nicht die Fehler unserer Vorfahren wiederholen“, so ihr Appell vor allem an die Kids, die um das Rednerpult standen.
Steinzeitdorf Pestenacker eröffnet Sonderausstellung - Durch archäologische Funde belegt
„In der ganzen Geschichte gab es Klimakatastrophen“, so Lejla Hasukic, Archäologin und Leitung des Steinzeitdorfes. Einige dieser „Events“ wolle man in der Ausstellung aufzeigen und darlegen, wie sich das Klima im Laufe der Zeit verändert hat und welchen Einfluss die Veränderungen auf Migrationen, Lebensweise und kulturelle Entwicklung hatten. Die Ausstellung sei eine Inspiration, keine Kritik, betont Hasukic. „Wir haben Probleme, aber die können wir lösen.“ Archäologische Funde, historische Beispiele und wissenschaftliche Methoden werden genutzt, um vergangene Klimabedingungen zu rekonstruieren und ihre Auswirkungen zu verstehen, ist auf der Website des Steinzeitdorfes zu lesen.

Insgesamt sechs Szenarien großer Naturkatastrophen finden die Besucher in der neuen Ausstellung. Die Modelle dazu haben nicht etwa das Steinzeitdorf oder das Klimamanagement des Landkreises gebaut, sondern die Kids der Grundschule Erpfting. Im letzten Jahr habe eine Lehrerfortbildung im Pestenacker stattgefunden, erklärt Ursula Gfröreis, Lehrerin an der Grundschule, auf Nachfrage des KREISBOTEN. Dabei sei man miteinander ins Gespräch bekommen und habe beschlossen, dass die Erpftinger Kids die Modelle für die Ausstellung basteln.
Katastrophe in klein
„Die Szenarien waren nicht einfach darzustellen“, so die Lehrerin. Deswegen habe man zuerst im Kollegium verschiedenstes ausprobiert, auch, was mit den Schülern funktionieren kann und was nicht. „Das ganze Kollegium hat sich gegenseitig inspiriert.“ Die Kinder haben im Anschluss mit ihren Klassenleitern die Szenarien auf einer kleinen Platte als Modelle dargestellt. Eine Schülerin erklärt, dass sie für das Szenario des Erdbebens mit Naturmaterialien gearbeitet haben, die sie zuvor selbst gesammelt haben. Die Herangehensweise an die Projekte sei in den Klassen unterschiedlich gewesen, meistens habe man aber in Gruppen an Einzelteilen des Modells gearbeitet, weil man nicht alle Kinder an dem kleinen Modell arbeiten lassen konnte.

Schlussendlich entstanden sechs Szenarien, die die Kids der Erpftinger Grundschule ihren Familien nach der offiziellen Einführung stolz präsentierten. Die verschiedenen Modelle und deren Hintergründe sind noch bis zum 31. Oktober im Steinzeitdorf Pestenacker zu sehen.