Zahl der Unfalltoten verdoppelt: Sechs Menschen starben 2024 auf den Straßen im Landkreis

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Tödliche Kollision: Ein Großaufgebot von Rettungskräften war Ende März 2024 zwischen Thalham und Miesbach im Einsatz. Für die beiden Frauen im grauen Mercedes kam dennoch jede Hilfe zu spät. © thomas Plettenberg

Sechs Menschen haben 2024 auf den Straßen im Landkreis Miesbach ihr Leben verloren – doppelt so viele als im Jahr davor. Diese und weitere Zahlen gehen aus der Unfallbilanz des Polizeipräsidiums hervor.

Landkreis – Sechs Menschen haben 2024 auf den Straßen im Landkreis Miesbach ihr Leben verloren – doppelt so viele als im Jahr davor. Ein starkes Plus, das Miesbach im Ranking des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd von Platz neun auf Platz sechs von elf Landkreisen aufsteigen lässt. Zum Vergleich: Die meisten Verkehrstoten gab es 2024 in Traunstein (16) und Rosenheim (14) zu beklagen. Präsidiumsweit kamen laut Pressemitteilung 80 Personen ums Leben, drei mehr als 2023.

In die richtige Richtung – nämlich nach unten – entwickelt hat sich im Landkreis Miesbach die Gesamtunfallzahl. So krachte es 2932 Mal, 117 Mal oder 3,83 Prozent weniger als im Jahr davor. Ein Trend, der sich auch landkreisübergreifend feststellen lässt: Mit 36 502 Unfällen registrierte die Polizei hier einen Rückgang von 3,7 Prozent. Ein leichtes Plus von 0,5 Prozent auf 5899 ergab sich allerdings bei den Unfällen mit Personenschaden, wobei 7399 Beteiligte verletzt wurden. Auch bei diesem Wert zieht der Landkreis Miesbach mit: 623 Unfälle mit Verletzungsfolgen passierten hier, sechs oder 0,97 Prozent mehr als 2023. Die meisten Unfälle im Gesamtbereich des Präsidiums ereigneten sich in Rosenheim (6689), wobei hier auch die meisten Verletzten gezählt wurden (1446).

Hauptursachen weiter überhöhte Geschwindigkeit und Alkohol

Details zu den Hauptursachen und Hauptrisikogruppen bei den Unfällen im Jahr 2024 nennt das Präsidium in seiner Bilanz nur auf Gesamtebene. Die regionalen Zahlen liefern traditionell die örtlichen Polizeiinspektionen in ihren Statistiken, die meist nachgelagert veröffentlicht werden. Dennoch lohnt sich ein Blick auf die übergeordnete Entwicklung, um Trends ableiten zu können. Wenig verwunderlich, aber trotzdem jedes Jahr aufs neue eindrücklich ist der Anteil an überhöhter oder nicht angepasster Geschwindigkeit. Mehr als ein Drittel der Verkehrstoten war darauf zurückzuführen. Die Unfälle mit Alkohol am Steuer gingen zwar um 10,2 Prozent auf 571 zurück, dennoch starben auch 2024 wieder sechs Menschen, weil betrunkene Fahrer am Steuer saßen. Zum zweiten Mal in Folge rückläufig waren laut Polizei aber die festgestellten Fahrten unter Alkoholeinfluss (1602), während sich die Fahrten unter Drogeneinfluss hingegen zum dritten Mal in Folge erhöhten (897).

Viele Unfälle mit Pedelecs und mit Senioren

Bei den Risikogruppen meldet die Polizei vor allem bei den Pedelecs einen starken Anstieg von Unfällen (742, plus 15 Prozent) und den dabei verletzten Personen (768, plus 14,3 Prozent). Unabhängig vom Elektroantrieb waren 2024 2563 Radler in Unfälle verwickelt (plus 1,46 Prozent), 2255 wurden dabei verletzt (plus 0,2 Prozent), zwölf getötet (minus 2). Deutlich schlimmer als im Vorjahr erging es den Fußgängern auf den Straßen. 467 gerieten in Unfälle (plus 9,1 Prozent), 370 verletzten sich (plus sechs Prozent), zehn starben – acht mehr als 2023. Fünf Tote weniger gab es bei den Motorradfahrern zu beklagen (19), auch die Zahl der verletzten Biker beziehungsweise Mitfahrer sank (891, minus 4,5 Prozent).

Positiv bewertet die Polizei die Unfallstatistik bei Kindern und jungen Erwachsenen. Bei 58 Schulwegunfällen (Vorjahr 65) verletzten sich 64 Schüler (Vorjahr 77), kein Kind wurde dabei getötet. Unverändert sechs Tote gab es bei den 18- bis 24-Jährigen. 833 von ihnen (Vorjahr 874) wurden bei 2998 Unfällen (Vorjahr 3053) verletzt. Umso schlimmer lesen sich derweil die Zahlen für die Senioren. Bei 4331 Unfällen waren Über-65-Jährige beteiligt (Vorjahr 4254), 1276 wurden dabei verletzt (Vorjahr 1249). Fast schon dramatisch die Zahl der Getöteten: Sie stieg von 22 auf 36. Fast die Hälfte der 80 Todesopfer bei Verkehrsunfällen im südlichen Oberbayern war damit 65 Jahre oder älter.

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