Knapp 6 statt 2,5 Millionen Euro: Gemeinde sahnt bei Steuereinnahmen ab

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Eglfings Bürgermeister Marin Fortmaier (vorne, am Rednerpult) referierte vor den anwesenden Bürgern über die Themen, die den Ort aktuell bewegen. © Ralf Scharnitzky

In Eglfing geht was voran, auch aufgrund hoher Steuereinnahmen. Vier Projekte hob Bürgermeister Martin Fortmaier bei der Bürgerversammlung besonders hervor: Dorfheizung, Baugrundstücke für Einheimische, zwei Freiflächen-PV-Anlagen und den Blaues-Land-Bus.

Eglfing – Für 78 Besucher waren die drei Tischreihen im Schützenheim Eglfing bestuhlt – die Plätze reichten nicht aus. Weitere Sitzgelegenheiten mussten geschaffen werden. Bürgermeister Fortmaier: „Ich freue mich, dass so viele gekommen sind.“ Mit ein Grund war sicher auch ein Tagesordnungspunkt nach der Bürgerversammlung: „Informationen zum Vorhaben der Firma C-Resource“. Dahinter verbarg sich der 2022 in Habach vom Gemeinderat abgelehnte Bau einer großen Anlage für die Herstellung von C-Humus-Dünger für die Landwirtschaft. Zu später Stunde entwickelte sich darüber eine heftige Kontroverse.

Zuerst einmal gab es jedoch einen Bericht des Bürgermeisters, der ob seiner mehrheitlich guten Nachrichten zu keinerlei Verstimmungen führte. 50 Einwohner hatten bei einer Umfrage der Gemeinde im Ortsteil Obereglfing am Bau einer Dorfheizung Interesse gezeigt. Fortmaier: „Ein Arbeitskreis prüft derzeit die Möglichkeiten der Umsetzung.“ Beim Wohnbauprojekt Keltenstraße Ost wird in der November-Sitzung des Gemeinderats über die Stellungnahmen von Behörden und Verbänden diskutiert. Fortmaier: „Danach werden fünf Grundstücke für Einheimische ausgeschrieben.“

Jeder Eglfinger kann sich an PV-Anlagen beteiligen

Etwas ausführlicher ging der Bürgermeister auf die beiden Freiflächen-PV-Anlagen an der B2 bei Tauting und Obereglfing, die im Bau sind, ein. Beteiligen an dem Vier-Millionen-Euro-Projekt werden sich die Gemeinde mit 31 Prozent, der Murnauer Stromversorger „17er Oberlandenergie“ (30 Prozent) und private Investoren/Initiatoren mit 39 Prozent. Ein Banken-Nachrangdarlehen in Höhe von 400 000 Euro wird als Bürgerbeteiligung ausgegeben: Jeder Eglfinger kann maximal zwei Tranchen über 1000, 3000 oder 5000 Euro zeichnen, die Laufzeit beträgt zehn Jahre bei einer Verzinsung von 5,5 Prozent. Fortmaier: „Damit haben wir eine gute Stromversorgung in der Gemeinde.“

Wir bringen den Öffentlichen Personennahverkehr erheblich voran.

Am 1. November startet der Blaues-Land-Bus im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Er fährt bei Bedarf auch 14 Haltestellen in Eglfing an. Der Rufbus verbindet die Gemeinde dann künftig mit den Gemeinden im Süden und dem Markt Murnau. Und: Es gilt das Deutschlandticket. Martin Fortmaier, der am Vormittag der Bürgerversammlung an einer Dienstbesprechung wegen des Busses teilgenommen hatte, ist sich sicher: „Damit bringen wir den Öffentlichen Personennahverkehr erheblich voran.“

Dank an Firmen für „tolle“ Steuerzahlungen

Auch bei den Finanzen hatte Eglfings Rathauschef Positives zu vermelden. Bei der Steuerkraft liegt die Gemeinde auf Platz 96 von 2056 Kommunen in Bayern und im Landkreis sogar auf Platz 2, gleich hinter Penzberg. Die Haushalter hatten für heuer mit Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 2,5 Millionen Euro gerechnet, im Gemeindesäckel gelandet sind bisher schon 5,8 Millionen Euro. Fortmaier bedankte sich ausdrücklich bei den Firmen, dass sie „so toll“ Steuern zahlen. Allerdings sind auch zahlreiche Vorauszahlungen dabei, sodass eventuell Rückzahlungen notwendig werden. Deshalb mahnte der Bürgermeister, weiter vernünftig und behutsam mit dem Geld umzugehen – wohl auch, damit Gemeinde wie auch Finanzen weiterhin gut dastehen.

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