Erweiterung der Kiesgrube an B 17? – Firma hat mehr als eine Million Kubikmeter Kies im Visier

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Die alte Kiesgrube südöstlich der Hirschvogel-Hallen (hi. re.) ist fast nicht mehr sichtbar, Flora und Fauna haben die Oberhand. Mit der Neugenehmigung möchte die „Bernhard Glück GmbH“ aber wieder Kies abbauen. © Rosi Geiger

Ein Antrag auf Abgrabung mit Wiederverfüllung und Rekultivierung einer Kiesgrube lag jüngst dem Gemeinderat Denklingen vor. Eine Firma möchte damit die bestehende, derzeit aber ruhende Kiesgrube südöstlich von Hirschvogel wieder aktivieren.

Denklingen – Im Flächennutzungsplan der Gemeinde Denklingen ist das betreffende Areal als Kiesvorrangabbaugebiet festgelegt und somit privilegiert. Trotzdem bedarf das Vorhaben grundsätzlich einer Baugenehmigung und beinhaltet jetzt schon die spätere Wiederverfüllung und Rekultivierung.

„Die Kiesgrube besteht schon seit den 1980er Jahren“ erläutert dazu Markus Wahl, Geschäftsführer der „Bernhard Glück GmbH“. „Es ist der Wunsch des Landratsamtes Landsberg, die Abbaugenehmigung den heutigen Rechtsvorschriften anzupassen“, erklärt Wahl zum Hintergrund dieses Bauantrages.

Wird die Kiesgrube an B 17 in Denklingen erweitert?

Das Areal umfasst acht Flurnummern und erstreckt sich zwischen dem Hirschvogel-Gelände und der Bundesstraße 17. Etwa die Hälfte ist bereits Kiesgrube, die andere Hälfte ist derzeit noch landwirtschaftlich genutzt. „Der Antragsteller möchte sehr viel mehr Kies abbauen“, stellte Denklingens Bürgermeister Andreas Braunegger zur Größe der Fläche fest.

Er verwies jedoch auf die Fachbehörden im Landratsamt, die zum Umweltschutz und Ähnlichem wohl noch einige Auflagen verlangen werden. Im Gespräch der Heimatzeitung mit dem Geschäftsführer wurde jedoch deutlich, dass die Firma keine weiteren Auflagen erwarte, da es sich um einen längst genehmigten Altbestand handle. „Momentan ist Stillstand, Flora und Fauna haben die Oberhand. Sobald die Genehmigung da ist, wollen wir Kies gewinnen“, berichtet Wahl. Er schätzt, dass auf dem Denklinger Gelände mehr als eine Million Kubikmeter Kies abgebaut werden können.

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Von den Denklinger Gemeinderäten wurde die Starkstromleitung angesprochen, die momentan noch unterirdisch durch das derzeit noch ungenutzte Kiesgrubengebiet verläuft. Rat Herbert Kößl stellte die Frage, ob der Antragsteller auch Gewerbesteuer an die Gemeinde Denklingen bezahle? Bürgermeister Braunegger verwies auf die Regelung, dass alle Firmen, die länger in der Gemeinde arbeiten, zur Zahlung der anteiligen Gewerbesteuer aufgefordert werden. Er werde es bei diesem Bauvorhaben genau verfolgen, so Kößl.

Mit vier Gegenstimmen wurde anschließend das gemeindliche Einvernehmen zum Bauantrag erteilt.

Von Rosi Geiger

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