Ein außergewöhnliches Fernseh-Experiment der ARD ruft im Netz heftige Reaktionen hervor. Das Live-Format wird von Zuschauern scharf kritisiert.
Köln – Die ARD wagt am 22. November ein ungewöhnliches Fernseh-Experiment: „Tödliches Spiel“ bringt ein improvisiertes Krimi-Dinner live zur Primetime. Bekannte Schauspieler inszenieren in einem prachtvollen Schloss einen Mord, während das Publikum per Telefon miträtseln kann. Mit Jan Josef Liefers (61) und Axel Prahl (65) stehen zwei prominente Gesichter des Münster-„Tatort“ als Spielleiter vor der Kamera.
Bei dem Live-Event versammelt sich die Familie eines bedeutenden Brettspiel-Unternehmers zu seinem 70. Geburtstag im prachtvollen Schloss-Ambiente, als plötzlich ein Mord geschieht. Jede Figur hat Geheimnisse und Motive. Axel Prahl agiert dabei als Erzähler Harry im Hintergrund, während Jan Josef Liefers als Maurice direkt mit dem Ensemble die Ereignisse in neue Bahnen lenkt. Die Darsteller kennen nur ihre Rollenprofile und folgen spontan den Impulsen der Spielleiter. Das Publikum erlebt die Spannung zwischen Schloss und Abstimmungsstudio und kann live mitbestimmen, wer der Täter ist.
Von „Schillerstraße“ bis „Die Passion“: ARD-Zuschauer ziehen vernichtende Vergleiche
Doch das ambitionierte TV-Format kommt bei vielen Zuschauern nicht gut an. Bereits während der Ausstrahlung machen Nutzer der Plattform X ihrem Unmut Luft – und die Kommentare fallen überaus gemischt aus. „Ich habe das starke Gefühl, dass ‚Tödliches Spiel‘ in der ARD das neue ‚Die Passion‘ wird“, schreibt ein User. Andere ziehen Vergleiche zu früheren Formaten: „Ah ja. Das wird so eine Art Schillerstraße mit Knives-Out-Feeling.“ Eine Userin stellt ratlos fest: „Da stehen mit die besten Schauspieler:innen des Landes auf der Bühne. Aber es zündet nicht. Woran liegt es?“
Im Verlauf des Abends wird der Ton rauer. „Das ist alles völlig konfus“, moniert eine ARD-Zuschauerin. „Die Frage ist doch nur, ob’s noch cringer wird als ‚Die Passion‘?“, fragt ein Nutzer provokant. Ein anderer beschreibt seine Reaktion mit drastischen Worten: „Es ist wie ein Unfall. Ich kann nicht wegschalten.“
Besonders hart fällt die Bilanz eines anderen Users aus: „Die zwei Stunden bekomme ich nicht wieder.“ Ironisch kommentiert jemand: „Die Show ist nur noch zu retten, wenn Max Giermann endlich Klaus Kinski spielen darf.“ Neben inhaltlichen Aspekten sorgen auch Äußerlichkeiten für Diskussionen – ein Kommentar lautet spitz: „Andere Frage: Warum sieht Liefers wie Götz Alsmann nach der Betty-Ford-Klinik aus?“
Heftige Zuschauerreaktionen auf ARD-Formate sind kein neues Phänomen. Auch bei der Quizshow „Wer weiß denn sowas?“ kochten jüngst die Emotionen hoch – das Publikum fühlte sich getäuscht. (sk) Verwendete Quellen: ARD („Tödliches Spiel – Das Live-Krimi-Dinner“ vom 22. November 2025), X