Studie zeigt: Häufig verschriebenes Medikament bei Schilddrüsenunterfunktion kann Knochen brüchig machen
Arzneimittel helfen, den Mangel an Schilddrüsenhormonen im Körper bei einer Unterfunktion der Drüse auszugleichen. Doch man sollte die Einnahme gut abwägen.
Levothyroxin, auch L-Thyroxin genannt, ist ein synthetisches Schilddrüsenersatzhormon, das vor allem zur Behandlung von Schilddrüsenunterfunktion eingesetzt wird. Im Körper wird es in das aktive Hormon Triiodothyronin (T3) umgewandelt. Diese Umwandlung ist entscheidend, um den Hormonhaushalt zu stabilisieren und die Symptome der Unterfunktion zu lindern. Trotz seiner Wirksamkeit bringt Levothyroxin auch potenzielle Nebenwirkungen mit sich.
Regelmäßige Kontrolle der Schilddrüsenwerte
Eine der besorgniserregendsten Nebenwirkungen ist das erhöhte Risiko für Knochenschwund und Osteoporose, insbesondere bei älteren Patienten. Eine aktuelle Studie der Johns Hopkins University hat diesen Zusammenhang untersucht und festgestellt, dass selbst bei Patienten mit normalen Schilddrüsenwerten die Einnahme von Levothyroxin mit einem stärkeren Verlust an Knochendichte verbunden sein kann. Die Studie beobachtete ältere Erwachsene über einen Zeitraum von durchschnittlich 6,3 Jahren und stellte einen signifikanten Unterschied in der Knochendichte bei denjenigen fest, die Levothyroxin einnahmen. Zum Hintergrund: Insbesondere bei älteren Menschen erfolgt die Verschreibung von L-Thyroxin nicht selten ohne klare medizinische Notwendigkeit.

Experten betonen die Wichtigkeit einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung bei der Verschreibung von L-Thyroxin, insbesondere bei älteren Patienten. Dr. Jennifer Mammen, Mitautorin der Studie, rät zu einer regelmäßigen Überwachung der Schilddrüsenfunktion bei Patienten, die L-Thyroxin einnehmen. „Die Indikation zur Behandlung sollte sorgfältig gegen mögliche Nebenwirkungen wie Knochendichteverlust abgewogen werden“, wird sie vom Deutschen Apothekenportal zitiert.
Bedürfnisorientierte Behandlung mit L-Thyroxin reduziert Gefahr von Nebenwirkungen
Trotz der Risiken bleibt Levothyroxin ein wichtiges Medikament zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen, wenn es richtig angewendet und unter ärztlicher Aufsicht eingenommen wird. Eine individuelle medizinische Betreuung ist unerlässlich, um die Therapie an die Bedürfnisse des Patienten anzupassen und mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen.