Epizentrum kurz vor Urlaubsinsel: Erdbeben der Stärke 6,1 erschüttert Mittelmeer-Raum

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Ein sehr starkes Erdbeben der Stärke 6,1 erschütterte Griechenland. Das Beben in den frühen Morgenstunden war bis nach Kreta zu spüren.

Athen – Kurz nach dem Beben löste die griechische Notrufzentrale 112 vorsorglich eine Tsunami-Warnung für Rhodos, Karpathos und Kasos aus. Das Erdbeben der Stärke 6,1 Mittwochnacht war besonders auf den griechischen Urlaubsinseln Kreta und Rhodos zu spüren. Es weckte Angst vor einer fortwährenden Erdbebenserie, wie auf Santorin. Experten geben aber Entwarnung.

Tsunami-Warnung nach Erdbeben vor griechischer Insel

Das Erdbeben der Stärke 6,1 ereignete sich um 1.51 Uhr Ortszeit am Mittwoch (14. Mai). Das Epizentrum lag im Seegebiet zwischen den griechischen Inseln Kasos und Karpathos. Laut den Daten des griechischen Geodynamischen Instituts in Athen befand sich das Epizentrum 19 Kilometer südlich von Kasos in einer Tiefe von 64,4 Kilometern. Das deutsche Geoforschungzentrum (GFZ) verzeichnete ein Erbeben der Stärke 6.0 in einer Tiefe von 68 Kilometern.

Trotz der großen Entfernung vom Epizentrum habe sich das Erdbeben auf Kreta wie drei aufeinanderfolgende „Wellen“ angefühlt und mindestens 15 Sekunden gedauert, berichtet der griechische Sender ertnews.gr. In Italien kam es am Wochenbeginn am Supervulkan bei Neapel zu einer regelrechten Erdbebenserie.

Samaria-Schlucht auf Kreta nach Griechenland-Erdbeben zur Sicherheit gesperrt

Über Schäden liegen zunächst keine Berichte vor, heißt es. Die Samaria-Schlucht auf der Insel Kreta ist allerdings am Mittwoch für Urlauber zeitweise gesperrt, berichten verschiedene griechische Medien. Wegen Steinschlag-Gefahr müsste die 17-Kilometer langen Route zur Sicherheit überprüft werden. Auch auf der Insel Karpathos seien Erdrutsche möglich.

Erdbeben-Alarm auf griechischen Urlaubsinseln: Ein Beben der Stärke 6,1 im Meer vor Kasos löste Tsunami-Warnung auf Rhodos, Karpathos (Foto) aus. © Screenshot /imago

Starkes Erdbeben im griechischen Mittelmeer: Kein Zusammenhang mit Santorin

„Es gibt absolut keinen Zusammenhang mit den Erdbeben auf Santorin. Der geodynamische Kontext ist völlig anders. Wir befinden uns direkt auf dem Hellenischen Bogen, während die Erdbeben auf Santorin in einer völlig anderen Umgebung im Vulkanbogen stattfinden und die Erdbeben in der Türkei natürlich entlang der anatolischen Verwerfung stattfinden“, betont Efthimios Lekkas, Präsident der Agentur für Erdbebenplanung und -schutz (OASP), bei ertnews.gr. Lekkas geht davon aus, dass diesem starken Erdbeben keine Nachbebenserie folge. Das Beben könne seiner Ansicht nach auch nicht als Vorbote von größeren Beben angesehen werden.

Lekkas verweist dabei auf das Hauptmerkmal des Erdbebens, die Herdtiefe von 60 Kilometern. Die Auswirkungen auf Kasos und Karpathos sowie Kreta seien deswegen deutlich eingeschränkt gewesen. Zudem würden Erdbeben in dieser Tiefe isoliert auftreten. Es gäbe weder eine lange Vorbebensequenz noch eine Nachbebensequenz. Im Zusammenhang mit Erdbebenereignissen in der Türkei warnte der Seismologe kürzlich vor einem heftigen Erdbeben in Istanbul.

Erinnerung an Bebenserie auf Santorin

Tausende Erdbeben erschütterten die Urlaubsinsel Santorin und ihre Nachbarinseln im Januar und Februar. „Der Alptraum von 1956 kehrt zurück“ titelten griechische Zeitungen. Bei Einheimischen wurden böse Erinnerungen nach einem Beben der Stärke 5,3 wach. Die Lage auf Santorin scheint sich inzwischen beruhigt zu haben. Doch diese Ruhe könnte laut Experten trügerisch sein. Die idyllische Insel war einst schon eine Gefahrenzone.

Erdbeben in Griechenland kommen immer wieder vor. Die Bevölkerung geht unterschiedlich mit diesen Naturereignissen um. „Super gruselig“ ist ein Beben für Urlauber zu spüren gewesen.

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