Ausschuss „halb belustigt, halb fassungslos“: Abfuhr für Umbaupläne der Bahn
Halb belustigt, halb fassungslos zeigt sich Weilheims Bauausschuss über neue Umbaupläne der DB für den Bahnübergang am Sportplatz Unterhausen. Keinesfalls könne die Stadt diesem Vorhaben zustimmen, so ist man sich im Rathaus einig.
Weilheim - Zwei Bahnübergänge gibt es im Weilheimer Ortsteil Unterhausen. Der eine liegt an der Unterhausener Straße und ist seit mittlerweile drei Monaten wegen Umbauarbeiten der Deutschen Bahn (DB) komplett gesperrt. Der andere liegt an der Kreuzung Raistinger Straße/Sportplatzweg und soll die nächste Baustelle werden – wenn es nach der Bahn geht: Über ein Planungsbüro in Dresden legte die DB der Stadt Weilheim im Juli „aktuelle Pläne zum Umbau und Änderung“ dieses Bahnübergangs vor und bat um Zustimmung. Doch die wird die Stadt dem Unternehmen verweigern. Was die Bahn dort plane, sei weder nötig noch tragbar, so war man sich in der jüngsten Bauausschuss-Sitzung einig.
Die DB beabsichtige bereits seit über zehn Jahren, diesen Übergang umzubauen, schilderte das Stadtbauamt. Nun habe sie „ihre Planungen an die neuesten Anforderungen angepasst“. Und das Ergebnis sorgte durchaus für Überraschung im Rathaus. Das Unternehmen wolle den Bahnübergang nun nach Süden verschieben, erläuterte Manfred Stork, der Leiter der städtischen Bauverwaltung. „Wir wüssten nicht, warum die Verschiebung nötig wäre“, fügte Stork an. Fest stehe aber, dass damit „massiv in städtische Grundstücke eingegriffen“ würde. Der öffentliche Spielplatz am Sportplatz würde ebenso beschnitten wie einige Parkplätze an der Schlossengriesstraße.
„Zu massiv und nicht notwendig“
„Wir können dem so nicht zustimmen“, sagte Stork. Auch eine Stellungnahme des Unterhausener Sportvereins habe man inzwischen eingeholt; dieser spreche sich „vehement“ gegen diesen Umbau aus. Ähnlich die Reaktionen im Bauausschuss des Stadtrates: Sinn und Zweck des Umbaus seien „in keinster Weise erkennbar“, befand Horst Martin (SPD). Die Maßnahme wäre „ein Ewigkeitswerk“, warnte Klaus Gast (CSU) und setzte sarkastisch hinzu: „Ich wusste gar nicht, dass das Problem der Bahn in Unterhausen liegt.“
Zwar entfiel laut Stadtbauamt inzwischen die Verpflichtung, dass die Kommune anteilig Kosten für Umbauten von Bahnübergängen tragen muss. Man müsse lediglich im Fall des Falles öffentliche Flächen für Bau und Betrieb solcher Anlagen zur Verfügung stellen. Doch das will die Stadt hier mit der gesamten Planung ablehnen. Die Begründung ist laut Bürgermeister Markus Loth (BfW), dass das Ganze „zu massiv und nicht notwendig“ sei.
Unterhausener genervt von der Bahn
„Der Belag der Fahrbahn ist vor einigen Jahren neu gemacht worden, es ist übersichtlich und alles funktioniert“, so Rupert Pentenrieder (BfW), der im Stadtrat Ortsreferent für Unterhausen ist. Es bestehe also „kein Änderungsbedarf“. Was sich da „irgendein fernes Planungsbüro am Schreibtisch ausgedacht“ habe, hätte gravierende Folgen für den Sportverein und den Wirt, „zudem hängen da über 30 Häuser dran“, so Pentenrieder weiter. Überdies lägen schon wegen der aktuellen Bauarbeiten „in Unterhausen bezüglich der Bahn die Nerven blank“.