„Polaris Dawn“-Mission vor dem Start: SpaceX will die Grenzen austesten

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Die Crew der Mission „Polaris Dawn“ besteht aus vier Personen: Jared Isaacman, Anna Menon, Sarah Gillis und Scott Poteet (v.l.). © IMAGO/Craig Bailey/FLORIDA TODAY

Eine ambitionierte SpaceX-Mission soll im Weltall neue Raumanzüge testen und so hoch wie nie zuvor fliegen. Ein Einblick in die „Polaris Dawn“-Mission.

Cape Canaveral – Es ist schon einige Zeit vergangen, seit SpaceX es erstmals gewagt hat: Im September 2021 schickte das Raumfahrtunternehmen von Milliardär Elon Musk erstmals eine Laiencrew alleine ins Weltall. Die vier Personen, deren Ausflug von Milliardär Jared Isaacman finanziert wurde und Spenden für die Erforschung von Krebs bei Kindern sammeln sollte, umkreisten die Erde im September 2021 mehrere Tage lang.

Jetzt startet der zweite Flug von SpaceX, an dem ausschließlich private Astronaut:innen teilnehmen – wieder mit Isaacman an der Spitze. Der Milliardär hat gleich drei Weltraumflüge von SpaceX gechartert, um sein „Polaris Program“ durchzuführen. „Polaris“ soll „die Fähigkeiten der bemannten Raumfahrt rasch verbessern“, heißt es auf der Website des Projekts.

SpaceX testet Ausrüstung für Außenbordeinsätze im Weltall

Für den ersten Flug, der am 27. August um 9.38 Uhr (MESZ) an Bord einer „Falcon 9“-Rakete von SpaceX starten soll, hat sich die Crew um Isaacman gleich ein wichtiges Thema vorgenommen: Getestet werden sollen unter anderem Raumanzüge, die SpaceX für Außenbordeinsätze entwickelt hat. Das soll in einer Höhe von etwa 700 Kilometern über der Erde stattfinden – nacheinander werden zwei der Astronaut:innen aus der Raumkapsel aussteigen und die Anzüge testen, so der Plan.

Kommerzielle Raumfahrt entwickelt sich weiter

Zuerst transportierte SpaceX für die Nasa Fracht zur ISS, später auch Nasa-Astronaut:innen. Mit den firmeneigenen Raketen schießt SpaceX außerdem private und staatliche Satelliten ins Weltall. Mittlerweile befördert SpaceX auch Weltraumtourist:innen zur ISS und lässt private Astronaut:innen alleine in den Erdorbit fliegen. Künftig könnten auch andere – bisher rein staatliche – Aufgaben dazukommen.

Außenbordeinsätze im Weltall wurden bisher nur von Astronaut:innen, die bei Raumfahrtorganisationen angestellt sind, durchgeführt. SpaceX möchte das ändern. Und auch die Ausrüstung ist ein Thema: Bald könnte SpaceX das passende Material für „Weltraumspaziergänge“ haben – ebenfalls ein Thema, das bisher den Weltraumbehörden vorbehalten war.

„Polaris Dawn“ soll zum Thema Weltraumstrahlung und Gesundheit experimentieren

Außerdem soll die „Crew Dragon“-Kapsel, in der die Besatzung ins Weltall startet, so hoch über der Erde fliegen, wie es seit den „Apollo“-Missionen nicht mehr getan wurde. Während der mehrtägigen „Polaris Dawn“-Mission soll die Raumkapsel mit der Crew auch durch den Van-Allen-Strahlungsgürtel fliegen, der die Erde umgibt. Dort sollen Experimente rund um Raumflüge, Weltraumstrahlung und die menschliche Gesundheit durchgeführt werden. Insgesamt sind 36 Experimente geplant.

In einer „Crew Dragon“-Raumkapsel von SpaceX soll die „Polaris Dawn“-Crew die Erde umkreisen. Geplant ist auch der erste private „Weltraumspaziergang“. (Archivbild)
In einer „Crew Dragon“-Raumkapsel von SpaceX soll die „Polaris Dawn“-Crew die Erde umkreisen. Geplant ist auch der erste private „Weltraumspaziergang“. (Archivbild) © IMAGO/Nasa

Zur Crew gehören neben Milliardär Isaacman der frühere Air-Force-Pilot Scott Poteet sowie die zwei SpaceX-Mitarbeiterinnen Sarah Gillis und Anna Menon. „Polaris Dawn“ ist dabei der erste Flug in den Weltraum, an dem Angestellte von SpaceX teilnehmen. Die Flüge 2 und 3 des „Polaris“-Programms sollen in den kommenden Jahren auf dem anstehenden ersten Flug aufbauen. Der dritte Flug soll zudem der erste bemannte Flug des „Starships“ von SpaceX sein – ein Raumschiff, das künftig bei der Besiedelung des Planeten Mars helfen soll, wie SpaceX-Gründer Elon Musk immer betont. (tab)

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