Hollywood-Altmeister - Scorsese glänzt mit Ehrenbär: Berlinale feiert Kinoikone

In einer prunkvollen Gala in der Hauptstadt wurde der renommierte Filmemacher Martin Scorsese mit dem Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk geehrt. Die Berliner Filmfestspiele zollten dem 81-jährigen Ikone des internationalen Kinos, bekannt für Klassiker wie „Taxi Driver“ und „The Departed“, ihre Anerkennung.

Im Berlinale Palast lauschte der Regisseur sichtlich bewegt der Laudatio von Wim Wenders, der ihn als einen „außergewöhnlichen Geschichtenerzähler“ und das „Markenzeichen“ eines halben Jahrhunderts Filmschaffens bezeichnete. Der deutsche Filmemacher und Dokumentarist betonte Scorseses unbändigen Kampfgeist für Unabhängigkeit und künstlerische Visionen, ein Statement, das auch von der Süddeutschen Zeitung hervorgehoben wird.

Scorseses emotionale Reaktion

Begleitet von seiner Tochter Francesca, einer Filmemacherin der neuen Generation, zeigte sich der Regie-Veteran verschiedentlich zu Tränen gerührt. Die Veranstaltung sah auch die Präsenz zahlreicher deutscher Filmgrößen und der Kulturstaatsministerin Claudia Roth, die Scorsese eine besondere Ehrung erwiesen. Der Abend wurde zusätzlich durch die Aufführung von „The Departed“ aus dem Jahr 2006 gekrönt, Scorseses Oscar-gekröntem Mafiaepos.

Blick auf Scorseses aktuelles und künftiges Schaffen

Der Filmemacher, der mit „Killers of the Flower Moon“ erneut oscarreife Schlagzeilen macht, zeigt sich trotz technologischen Fortschritts optimistisch bezüglich der Zukunft des Films. Scorsese vertritt die Ansicht, dass der Film lebt, indem er sich wandelt und mahnt, dass Künstler die Technologie lenken sollten, statt sich von ihr beherrschen zu lassen – eine Philosophie, die er auch auf der Berlinale teilte.

Für die Süddeutsche Zeitung erläuterte der Regisseur seine Sicht auf Filmfestivals als Bühnen, auf denen man neue Filmschaffende entdecken und persönlich mit Werken wachsen kann. Filme, erklärte er, veränderten sich nicht wirklich; vielmehr veränderten sich die Zuschauer selbst und ihre Wahrnehmung des Gesehenen.

Neben seinem künstlerischen Schaffen war Scorsese zuletzt auch politisch aktiv, indem er gemeinsam mit anderen Filmschaffenden öffentliche Kritik an der geplanten Führungsänderung bei der Berlinale übte, ein Zug, der einige Kontroversen auslöste.

In der langen und vielfältigen Karriere des New Yorkers spiegelt sich eine tiefe Verbundenheit mit dem Kino wider, wie sie nur selten zu finden ist. Dieser Abend auf der Berlinale hat nicht nur einen Ehrenbären an einen der größten Geschichtenerzähler unserer Zeit verliehen, sondern auch der Filmwelt die Chance gegeben, innezuhalten und das Schaffenswerk einer wahren Legende zu würdigen.