„Komische Gesellschaft“: Bühne frei für eine neue Generation

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Übergabe: Verena Peck (2. v. re.) und Manuel Papapicco (re.) legen die Verantwortung der „Komischen Gesellschaft“ in die jüngeren Hände von Marc Schröder (Stellvertreter) und Charlotte Rein (Vorsitzende). © bib

Charlotte Rein ist die neue Vorsitzende der Theatergruppe „Komische Gesellschaft“. Verena Peck zieht sich nach zwölf Jahren im Amt zurück.

Bad Tölz – Der Tölzer Theaterverein „Komische Gesellschaft (KG)“ hat eine komplett veränderte Leitung: Die neuen Vorstandsmitglieder, alle um die 20 Jahre alt, wurden einstimmig in ihre Ämter gewählt. Hinter ihnen stehen mindestens ein halbes Dutzend weitere junge Mitglieder. Verantwortung für die KG übernehmen von nun an Charlotte Rein als Vorsitzende und Marc Schröder als ihr Stellvertreter. Beisitzer ist Christoph Bochum, Schriftführer Kilian Widmann. Um die Finanzen kümmert sich Luzia von Huehne. Sie übernahm das Amt von ihrem Vater Anselm. Allein Jürgen Reif, Leiter des Improtheaters und Verbindungsmann zum Verein „Die Lust“, wurde im Amt bestätigt.

Engagierte bei „West Side Story“-Aufführungen gefunden

Schon seit einiger Zeit war klar, dass sich die Vorsitzende Verena Peck nach zwölf Jahren im Amt zurückziehen wollte – und mit ihr der gesamte Vorstand. Nach Corona, im Sommer 2022, brachte die KG mit „Die Tür nebenan“ noch ein Zwei-Personen-Stück auf die Bühne, dann machten sich die Kunstschaffenden auf die Suche nach Nachfolgern. Dabei kam ihnen die Aufführung der „West Side Story“ des Tölzer Gymnasiums entgegen: Die Nachfolger für die KG wurden genau dort gefunden.

In der Jahresversammlung am Freitag im Gasthof Zantl waren sechs der jungen Erwachsenen anwesend. Sie dankten für das Vertrauen. Sie seien sich bewusst, in große Fußstapfen zu treten. Tatsächlich hatte die KG in den vergangenen Jahren zahlreiche bemerkenswerte Stücke auf die Bühne gebracht. Dazu zählt etwa „Frostnacht“ zum Thema Missbrauch in Familien. Aber KG-Gründungsmitglied Tobias Fuhrmann und Verena Peck machten den Neuen Mut. „Ihr sollt den Verein zu Eurem machen, ihr sollt Euch an nichts gebunden fühlen“, betonte die scheidende Vorsitzende. Sie zitierte dazu das Motto der Theatergesellschaft: „Unterhaltsam sollte es sein, aber trotzdem Tiefgang haben und nicht auf allen Spielplänen stehen, und etwas mit der Wirklichkeit zu tun haben und den Schauspieler/innen natürlich immer wieder neue Herausforderungen bieten.“ Außerdem wünschte sie sich vom neuen Vorstand den Mut, herausfordernde, anspruchsvolle Themen anzupacken.

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Zusammenarbeit mit der „Lust“

Da die neuen Vorstandsmitglieder gerade Studium oder Ausbildung begonnen haben, ist Zeit aber erst einmal ein knappes Gut. Sie wolle die Semesterferien nutzen, erklärte Charlotte Rein. Fuhrmann unterstützte sie: „Wir haben uns am Anfang auch in den Semesterferien getroffen.“

Viel Lob und Dank gab es für Peck und Regisseurin Ulla Haehn. Letztere konnte nicht anwesend sein, ließ aber eine Rede verlesen. Für ihr „Theater für alle“, ein Inklusionsprojekt, für das sie 2023 ausgezeichnet wurde, solle – wenn möglich – weiterhin Platz auf der Bühne der Madlschule sein, wünschte sie sich. Dass die nach einem Sturmschaden am Dach ab September wieder bespielbar sein wird – diese gute Nachricht überbrachte Evi Luber, Vorsitzende des Vereins „Lust“. Als erstes müssen sich die jungen Vorstände nun im Verein einrichten. Im Herbst stehen gleich zwei Jubiläen an, 40 Jahre Lust und 30 Jahre KG. Hierfür ist eine Zusammenarbeit geplant. (bib)

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