Jetzendorf trauert um Sepp Ostermair (67) – Schockierende Diagnose vor drei Monaten
Jetzendorf trauert um Sepp Ostermair. Der bekannte Bürger ist im Alter von 67 Jahren verstorben. Bekannt, weit über die Landkreisgrenzen hinaus, wurde Ostermair durch den Fußball im TSV Jetzendorf. Erst im vergangenen September hatte er eine schockierende Diagnose von den Ärzten bekommen, die er mit erstaunlicher Fassung akzeptierte.
Jetzendorf - Der TSV war seine zweite Heimat. Dort spielte der gelernte Bankkaufmann in seiner Jugend als linker Verteidiger Fußball. Über Jahrzehnte danach übernahm er in den verschiedensten Funktionen Verantwortung im Verein. So war Ostermair 35 Jahre Fußball-Schiedsrichter und davon 20 Jahre Schiedsrichter-Obmann in Jetzendorf. Ebenso lange war er Spielleiter für die erste und die zweite Mannschaft.
Damit nicht genug: Sepp Ostermair engagierte sich in all den Jahren auch als Schriftführer der Fußballabteilung, trainierte die Jugend, war Kassier im Fußball-Förderverein und Stadionsprecher. Auch die Stadionzeitung, die er eigenständig 15 Jahre lang herausgab und für die er später beratend zur Seite stand, trägt seine Handschrift. „Er war Mädchen für alles“, fasst sein Nachfolger als Spielleiter, Manfred Zeindl, zusammen. Der Sepp sei es auch gewesen, der das mittlerweile 20 Ordner umfassende Archiv des TSV Jetzendorf führte und bis zuletzt auch noch für die Bestückung der Vereinsaushängekästen sorgte. „Er war der Motor im Hintergrund“, unterstreicht Zeindl.
So kann man gut verstehen, dass die Trauer um den Verstorbenen groß ist. Auch TSV-Fußballabteilungsleiter Willi Leimberger ist schockiert und erklärte: „Der Sepp ist unersetzlich!“
Trotz des großartigen vereinsmäßigen Engagements war der Sepp ein Familienmensch. Seine Frau Monika, die vier Töchter und fünf Enkel lagen ihm sehr am Herzen. Das zeigte sich auch in den letzten Tagen deutlich. Schon vor sieben Jahren erlitt Ostermair einen Schlaganfall, hatte sich aber wieder gut erholt und als sehr geselliger Mensch das Rentnerdasein genossen.
Doch im vergangenen September nahm das Schicksal seinen Lauf. Da erlitt Ostermair einen epileptischen Anfall, auf den hin die Ärzte im Krankenhaus einen nicht behandelbaren Gehirntumor feststellten und eine Lebensdauer von nur noch drei Monaten diagnostizierten. Ostermair nahm diese schreckliche Nachricht mit kaum zu glaubender Demut hin und hat sich auch den Rat der Ärzte, sich noch drei schöne Monate zu machen, zu Herzen genommen.
Weil er ein bekennender Fan des TSV 1860 München war, ließ er sich noch mit dem Bus für Schwerstkranke zu seinen Löwen bringen und durfte im Spiel gegen Unterhaching auch noch Kontakt zu Manni Schwabl aufnehmen, was er genoss. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich zusehends, geistig war er aber bis zuletzt hellwach. So ließ er sich von einer seiner Töchter den Sechziger-Marsch spielen, die anschließend den Schlachtruf „Einmal Löwe...“ dem Marsch hinzufügten. Mit den Worten „...immer Löwe!“ erwiderte Sepp natürlich den Schlachtruf.
Wichtig war Ostermair, dass auch in seiner Sterbestunde seine große Familie um ihn versammelt war.
Die gesamte Gemeinde Jetzendorf ist durch den Tod von Sepp Ostermair ein bedeutendes Stück ärmer geworden. Wann das Begräbnis stattfindet, ist noch nicht bekannt.