- Medikamentöse Therapie: Die Hauptbehandlung der Riesenzellarteriitis besteht aus einer hohen Dosis eines Entzündungshemmers wie Prednison und kann durch ein immunsystemsuppressives Medikament wie Methotrexat ergänzt werden.
- Änderungen des Lebensstils: Um möglichen Nebenwirkungen der Kortikosteroidtherapie wie Knochenschwund entgegenzuwirken, kann es erforderlich sein, Kalzium- und Vitamin-D-Präparate einzunehmen und einen aktiven Lebensstil zu führen.
- Selbstbeobachtung und Unterstützung: Betroffene sollten lernen, die Symptome eines Rückfalls zu erkennen und zu wissen, wann sie ihren Arzt kontaktieren müssen.
- Prognose: Mit der richtigen Behandlung erholen sich die meisten Patienten vollständig, auch wenn die Erkrankung erneut auftreten kann.
Medikamentöse Therapie
Zur Behandlung der Arteriitis temporalis wird vor allem der Entzündungshemmer Prednison eingesetzt. Dieses Medikament wird in hohen Dosen verabreicht, um die Entzündung schnell zu behandeln. Sobald sich der Zustand des Betroffenen bessert, wird die Dosis schrittweise reduziert, bis die niedrigste wirksame Dosis erreicht ist. Bei einem Rückfall können jedoch wieder höhere Dosen erforderlich sein.
Neben Prednison kann der Arzt auch Methotrexat verschreiben – ein Medikament, das das Immunsystem unterdrückt. Methotrexat kann Rückfällen wirksam vorbeugen und die erforderliche Kortisondosis senken. Dieses Medikament setzt der Arzt jedoch erst ein, wenn er die Risiken und Nutzen sorgfältig abgewogen hat.
Eine neuere Möglichkeit zur Behandlung der Riesenzellarteriitis ist das Medikament Tocilizumab, das ebenfalls die Entzündung senkt. Es wird unter die Haut gespritzt. Dieses Medikament kann das Infektionsrisiko erhöhen, daher ist eine sorgfältige Überwachung während der Behandlung erforderlich.
Änderung des Lebensstils
Die Behandlung mit Kortikosteroiden kann zu schweren Nebenwirkungen wie Osteoporose, Bluthochdruck und Muskelschwäche führen. Um diesen Nebenwirkungen entgegenzuwirken, kann es hilfreich sein, den Lebensstil anzupassen. So wird der Arzt wahrscheinlich die Knochendichte überwachen und möglicherweise Kalzium- und Vitamin-D-Präparate oder andere Medikamente verschreiben, um Knochenschwund vorzubeugen. Regelmäßige Bewegung und Sport können ebenfalls dazu beitragen, den Knochenschwund zu minimieren und die Muskelfunktion zu erhalten.
Wichtig sind auch eine gesunde Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, da Entzündungshemmer zu Wassereinlagerungen und Bluthochdruck führen können. In manchen Fällen kann es notwendig sein, weniger Salz zu konsumieren. Außerdem kann es hilfreich sein, Alkohol und Koffein zu meiden, da diese Substanzen die Nebenwirkungen von Entzündungshemmern verstärken können.
Selbstbeobachtung und Unterstützung
Die Behandlung der Riesenzellarteriitis erfordert ein hohes Maß an Selbstbeobachtung. Die Behandlung kann ein bis zwei Jahre oder länger dauern. Einige Symptome, insbesondere Kopfschmerzen, können während der Reduktionsphase der Therapie wieder auftreten. Es ist wichtig, dass Betroffene die Anweisungen ihres Arztes genau befolgen und regelmäßige Kontrolluntersuchungen wahrnehmen, um sicherzustellen, dass die Behandlung wirksam ist und um mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen.
Erkrankte sollten auch lernen, die Symptome eines Rückfalls zu erkennen und zu wissen, wann sie ihren Arzt kontaktieren müssen. Da das Absetzen von Entzündungshemmern zu Entzugserscheinungen führen kann, sollte die Dosis nur in Absprache mit dem Arzt reduziert werden. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Betroffenen während der Behandlung auf ihren allgemeinen Gesundheitszustand achten, ausreichend schlafen, sich gesund ernähren und Stress so weit wie möglich reduzieren.
Prognose
Bei sofortiger Behandlung nach Auftreten der Symptome erholen sich die meisten Patienten vollständig, auch wenn die Erkrankung erneut auftreten kann. Wenn allerdings bereits ein Sehverlust eingetreten ist, ist es unwahrscheinlich, dass sich das Sehvermögen am betroffenen Auge wieder verbessert. Das nicht betroffene Auge kann jedoch einen Teil der Sehveränderungen kompensieren.
Die Behandlung kann ein bis zwei Jahre oder länger dauern und muss unter Umständen lebenslang fortgesetzt werden. In einigen Fällen kann man nach etwa zwei Jahren versuchen, die Behandlung schrittweise abzusetzen, dies ist jedoch nur in Absprache mit dem Arzt möglich.