Trump oder Harris? Prognose zur US-Wahl 2024: Insider sagt klares Ergebnis voraus

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Das Team von Kamala Harris hat bei der US-Wahl 2024 ein sehr einfaches Ziel: So viele Nicht-MAGA-Leute wie möglich hinter sich zu vereinen. © Christian Monterrosa/AFP

Die Umfragen vor der US-Wahl zeigen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Ein ehemaliger Chefstratege der Republikaner sieht das jedoch anders.

Washington, D.C. – Kurz vor der US-Wahl 2024 steigt die Spannung. Kamala Harris und Donald Trump liefern sich ein enges Rennen. Die aktuellen Umfragen zur Präsidentschaftswahl deuten auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen hin. Wie schon vor vier Jahren könnte es erneut länger dauern, bis das Ergebnis feststeht.

Nicht alle sind dieser Meinung. Ein früherer Chefstratege der Republikaner ist überzeugt, dass die US-Wahl 2024 schnell entschieden sein wird. „Harris wird recht problemlos gewinnen“, sagte Stuart Stevens gegenüber der Zeitschrift Vanity Fair. Der ehemalige Berater des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney, der 2012 trotz positiver Umfragen die Wahl gegen Barack Obama klar verlor*, ist der Ansicht, dass der Vorsprung sogar „größer“ sein könnte als vor vier Jahren.

In den Umfragen zur US-Wahl 2024 liegen Harris und Trump gleichauf

Die aktuellen Umfragen zur US-Wahl 2024 spiegeln dies allerdings nicht wider. Trump und Harris liegen landesweit und in den Swing States mehr oder weniger gleichauf. Warum also glaubt Stevens an einen klaren Harris-Sieg? Die Struktur des Rennens sei noch immer unverändert, so Stevens. 47 Prozent des Landes bestehe aus MAGA-Leuten, 53 Prozent nicht. Das Hauptziel der Harris-Kampagne sei, so viele dieser 53 Prozent wie möglich zu gewinnen. Und Stevens glaubt, dass Harris auf dem richtigen Weg ist. Wenn Persönlichkeiten wie Liz Cheney und Bernie Sanders dieselbe Kandidatin unterstützten, ist das schon „nicht so schlecht“.

Stevens äußert sich auch kritisch über viele der aktuellen Daten, als Beispiel nannte er die Zahlen zum Black Vote. „All diese Umfragen, die zeigen, dass Harris weniger als 90 Prozent der Stimmen der Schwarzen bekommt, sind falsch“, betonte er. Seit 1964 habe sich der Anteil dieser Stimmen für die Republikaner kaum verändert. „Ich kann Ihnen nicht sagen, wie oft ich bei republikanischen Wahlkämpfen dabei war, wo sehr gute Meinungsforscher uns 15 bis 20 Prozent der Stimmen der Schwarzen vorausgesagt haben. Aber ich kann Ihnen sagen, wie oft es passiert ist: nie.“

Ex-Republikaner sieht Umfragen vor US-Wahl 2024 kritisch: Daten deuten demnach auf Harris-Sieg hin

Stevens äußerte sich auf der Online-Plattform X auch zu den bisherigen Daten zur vorzeitigen Stimmabgabe, die eine deutliche Geschlechterkluft aufzeigen. In den sieben Swing States haben bereits mehr als elf Millionen Menschen ihre Stimme abgegeben (Stand 27. Oktober), darunter deutlich mehr Frauen als Männer (55,2 zu 44,8 Prozent). Dies ist eine entscheidende Gruppe für Harris, die in allen Analysen bei den Frauen deutlich vor Trump liegt. ABC News sieht Harris bei den Frauen mit 14 Punkten vorne (56 Prozent zu 42 Prozent).

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„Alle Umfragen basieren auf Modellen, die sich auf vergangene Wahlen beziehen“, erläuterte Stevens auf X. Und die Stichproben hätten nur eine Größe von Hunderten oder ein paar Tausend Menschen. Bei der vorzeitigen Stimmabgabe handele es sich jedoch um Millionen von Stimmen. Dies sei keine Theorie oder Spekulation. „Eine solche Kluft zwischen den Geschlechtern bei der Wahlbeteiligung hat es noch nie gegeben. Sollte Harris überraschend klar gewinnen, ist das der Grund, warum die Institute das nicht erkannt haben.“(cs)

* Mitt Romney und sein Team waren bei der US-Wahl 2012 aufgrund der Umfragen so siegessicher, dass Romney seine Rede, in der er seine Niederlage eingestand, laut Washington Post erst in dem Moment schrieb, als Obama seinen Sieg verkündete.

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