Weitere Lieferengpässe befürchtet - Angriffe der Huthi bedrohen Handelsketten

Händler weltweit wappnen sich für mögliche Lieferengpässe aufgrund der Huthi-Angriffe auf Schiffe im Suezkanal. Um zu verhindern, dass die Regale im Frühjahr leer bleiben, werden nun vermehrt Waren eingelagert und alternative Transportwege wie Luft- oder Schienenverkehr genutzt.

Schiffsrouten werden verlegt

Größere Containerschiffbetreiber wie Maersk und Hapag-Lloyd verlegen ihre Routen abseits des Suezkanals, dem kürzesten Weg von Asien nach Europa. Das meldet die Nachrichtenagentur „Reuters“. Die Maßnahme geschieht als Reaktion auf Drohnen- und Raketenangriffe der Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer. Die Umleitungen erhöhen die Befürchtungen einer weiteren anhaltenden Störung des globalen Handels, gerade während sich die Lieferketten nach der Corona-Pandemie zu erholen beginnen. Um den Suezkanal zu umgehen, entstehen zusätzliche Treibstoffkosten von rund einer Million Dollar pro Schiff und die Reise dauert etwa 10 Tage länger, so Reuters.

Chinesisches Neujahr weitere Herausforderung

Eine weitere Herausforderung für Einzelhändler ist das bevorstehende chinesische Neujahrsfest. Fabriken in China schließen ab dem 10. Februar für zwei bis vier Wochen. In dieser Zeit versuchen Unternehmen, so viel wie möglich zu exportieren. Doch durch die Umleitung der Schiffe können weniger rechtzeitig zurück in China sein, um die Fracht vor dem Feiertag zu laden. Dies könnte zu Verzögerungen bei Produkten führen, die im April oder Mai in den westlichen Regalen landen sollen.

Einige Unternehmen überlegen sogar, ihre Lieferketten dauerhaft zu verlagern, um näher an den Endverbrauchern zu produzieren - ein Prozess, der oft als „Near-Shoring“ bezeichnet wird.