Neues Produktionszentrum von Roche: Penzberger Bauausschuss sagt „Ja“

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Neues Diagnostik-Produktionszentrum im Penzberger Nonnenwald: Gebäudekonzept und Produktionsverfahren werden auf Effizienz und Nachhaltigkeit ausgelegt, heißt es von Roche. © Roche

Penzberg - Roche macht im Penzberger Werk den nächsten Schritt zum „Zukunftscampus“: Der Bauantrag für das neue Diagnostik-Produktionszentrum ging im Bauausschuss ohne Probleme durch.

Im Penzberger Bauausschuss waren nun heftige Widerstände nach der vor Jahresfrist geglückten Aufstellung des Bebauungsplans für die nördliche Werkserweiterung nicht zu erwarten gewesen: Einstimmig segnete der Ausschuss in seiner jüngsten Sitzung am Montag (4. Dezember) den Bauantrag des Konzerns Roche für sein neues Diagnostik-Forschungsgebäude ab. „Ich bin froh, dass da hinten was passiert“, sagte Ludwig Schmuck (CSU) über den Standort im Nonnenwald.

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Das Diagnostik-Produktionszentrum (symbolisch blau dargestellt) wird auf der Erweiterungsfläche im Norden des Penzberger Roche-Werks entstehen. © Roche

Im März 2023 hatte das Unternehmen seine Pläne für das Forschungszentrum präsentiert. Investiert werden rund 600 Millionen Euro, hieß es. Das Gebäude soll auf der Erweiterungsfläche entstehen. Der Baubeginn ist laut Roche für Sommer 2024 vorgesehen, Fertigstellung und Inbetriebnahme für Ende 2027. Mit dem Millionen-Projekt stärkt der Konzern nicht nur seinen Standort, sondern will sich global noch breiter aufstellen.

Wichtig für Gesundheit weltweit

„Bereits heute spielt der Standort Penzberg eine zentrale Rolle für die Gesundheit der Menschen auf der ganzen Welt“, macht der stellvertretend Werkleiter Georg Sindlhauser deutlich. „Der Neubau wird Roche in Penzberg als Produktionsstandort stärken“, so Sindlhauser. Roche will mit der neuen Produktionskapazität die Versorgung von Patienten mit diagnostischen Tests weiter sicherstellen.

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Aktuelle Großbaustelle: Im Roche-Werk entsteht derzeit das neue Diagnostik-Forschungsgebäude LEAP (rechts). Bis zu 800 Forscher sollen dort ab 2025 arbeiten. © Andreas Baar

Bis zu 50 Jahre alte Produktionsstätten

Zudem will der Konzern mit dem Neubau den Rückbau von älteren und nicht mehr effizienten Produktionsstätten ermöglichen. Rund 2000 der 7500 Mitarbeiter im Nonnenwald seien in der Diagnostik-Produktion tätig. Sie würden verteilt auf circa 30 Gebäude mit mehr als 200 Anlagen, die teilweise bis zu 50 Jahre alt sind, arbeiten. Das bis zu 35 Meter hohe Produktionszentrum, als Labor und Technikum konzipiert, ist mit zwei Unter- und fünf Vollgeschossen sowie einer Technikzentrale auf dem Dach geplant. Es umfasst eine Bruttogrundfläche von etwa 23.000 Quadratmetern. Das Dach wird zudem mit einer PV-Anlage ausgerüstet.

In dem Neubau sollen nach Fertigstellung zunächst neue Verfahren entwickelt werden, um diagnostische Einsatzstoffe effizienter und nachhaltiger herzustellen. Sind diese etabliert, startet die Produktion der Einsatzstoffe für diagnostische Tests. Diese sind ein gutes Geschäft für den Konzern: 2022 seien weltweit etwa 29 Milliarden diagnostische Tests mit Hilfe von Roche-Analysesystemen erfolgt. Rund 80 Prozent der dafür erforderlichen diagnostischen Einsatzstoffe würden in Penzberg hergestellt.

Fassade: Begrünung optimieren

Gegenstimmen zum Bauantrag gab es nicht, jetzt prüfen die Behörden das Vorhaben. Stadtverwaltung und Bauausschuss wollen allerdings bei der östlichen Fassadenbegrünung des Neubaus nachgebessert haben. Das vorgesehene Grün sei zu wenig, so der Tenor – der Bebauungsplan sieht mindestens 50 Prozent der Gebäudefläche vor.

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