Schaufel für Schaufel: Energiewende im G7-Luxus-Hotel Schloss Elmau
Putin hat in Schloss Elmau für ein Umdenken gesorgt. Dort entstehen aktuell zwei neue Heizkraftwerke.
Elmau – Spätestens mit dem aktuellen Projekt stehen die Zeichen in Schloss Elmau auf Energiewende. Momentan graben sich die Bagger der beauftragten Klaiser Firma auf dem Mitarbeiter-Parkplatz – dort, wo 2015 und 2022 das Pressezentrum für den G7-Gipfel aufgebaut wurde – in die Tiefe. Entstehen sollen jeweils auf einer Grundfläche von 300 Quadratmetern zwei Heizkraftwerke für Pellets und Hackschnitzel. Die beiden Gebäude ragen 4,5 Meter aus dem Erdboden.
Die Bunker, in denen die Energieträger gelagert werden, sind jeweils 180 Kubikmeter tief und befinden sich sozusagen unter Tage. „Die werden so eine Art Keller“, beschreibt der Krüner Bürgermeister Thomas Schwarzenberger (CSU). Am 21. November 2023 hatte der Gemeinderat einhellig das Bauvorhaben unterhalb des Fünf-Sterne-Superior-Hotels genehmigt. Bislang heizte man in der zweimaligen G7-Herberge in erster Linie mit Gas. Eine entsprechende Leitung führt seit 2013 von Klais durchs Elmauer Tal. Doch dann entfesselte Wladimir Putin den Ukraine-Angriffskrieg, was zur Energiekrise und einer allgemeinden Teuerung führte.
Bei -Geschäftsführer Dietmar Müller-Elmau – er war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen – schrillten jedenfalls die Alarmglocken. Weg von fossilen Brennstoffen, hin zur erneuerbaren Energie – lautete fortan die Lösung. Immerhin sollten in puncto Planung und Genehmigung noch zwei Jahre ins Land gehen. Aufsehen erregte die ursprüngliche Kaminhöhe mit sage und schreibe 80 Metern. „Das geht gar nicht, das geht vielleicht im Ruhrpott“, sagt Schwarzenberger angesichts der malerischen Natur rund ums Schloss. Als Kompromiss einigte man sich auf zwei kleinere Kraftwerke mit Kaminen von jeweils zehn Metern. Klappt alles reibungslos, könnte die Anlage vielleicht noch heuer in Betrieb genommen werden.
Ein Blockheizkraftwerk zur Wärme- und Stromerzeugung soll auch am benachbarten Hotel „Das Kranzbach“ entstehen. Doch dort ist man erst am Anfang.