Riesen-Zoff beim FC Bayern? Boss Dreesen offenbar „vor den Bus geworfen und sabotiert“
Laut eines Medienberichts soll es beim FC Bayern erneut in der Führungsetage brodeln. Der Machtkampf um den Vorstandsvorsitz sorgt dabei offenbar für Spannungen.
München – Trotz der aktuellen Serie von drei sieglosen Spielen infolge geht es beim FC Bayern aus sportlicher Sicht wieder bergauf. Nach der turbulenten Amtszeit von Ex-Coach Thomas Tuchel, der mittlerweile zum englischen Nationaltrainer berufen wurde, geht es bei den Münchnern unter dem neuen Übungsleiter Vincent Kompany deutlich ruhiger zu.
Selbst Ehrenpräsident Uli Hoeneß nutzte die vergangene Länderspielpause, um eine große Lobeshymne auf den Belgier anzustimmen und betonte, dass ihn die aktuellen Entwicklungen äußerst glücklich stimmen würden. Doch der Schein vom Glück beseelten FC Bayern, der auch endlich die Tage der internen Führungsstreitigkeiten mit Ex-CEO Oliver Kahn und Vorstandsmitglied Hasan Salihamidzic hinter sich gelassen hat, trügt offenbar. Denn laut eines Medienberichts soll es hinter den Kulissen schon wieder mächtig knirschen. Dabei im Zentrum: FCB-Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen.
Interner Machtkampf beim FC Bayern? Zukunft von Dreesen scheint ungewiss
Erst im Mai 2023 wurde Dreesen etwas überraschend als Nachfolger von Kahn verkündet. Zuvor war es bekanntlich zum Zerwürfnis zwischen der Torhüter-Ikone und dem deutschen Rekordmeister gekommen. Doch nun, rund eineinhalb Jahre später, steht Dreesen laut eines Berichts des Manager Magazin offenbar selbst im Zentrum eines Machtkampfs.
Sein Vertrag läuft zwar noch bis Mitte 2025, aber seine Zukunft beim FC Bayern scheint dennoch ungewiss. Die nächste Aufsichtsratssitzung am 11. November könnte hinsichtlich einer weiteren Zusammenarbeit richtungsweisend sein.
Kritik an Dreesens Rolle im TV-Zoff zwischen DFL und DAZN
Die Spannungen hinter den Kulissen resultieren dem Medienbericht zufolge unter anderem aus der Unzufriedenheit einiger Aufsichtsratsmitglieder mit Dreesens Rolle in dem zuletzt missglückten Fernsehdeal der Deutschen Fußball Liga (DFL). Dreesen, selbst Mitglied des DFL-Präsidiums, war an der umstrittenen Vergabe der Fernsehrechte beteiligt, die schließlich vor einem Schiedsgericht landete. Die Einnahmen von den TV-Rechten stellen die wichtigste Einnahmequelle der Bundesligisten dar.
Die DFL hatte dem Sender Sky den Zuschlag gegeben, obwohl DAZN ein höheres Angebot gemacht hatte. Diese Fehlentscheidung könnte zu erheblichen finanziellen Einbußen führen, da der aktuelle Vertrag über eine Milliarde Euro im Jahr bald ausläuft. Mittlerweile steht fest, dass die Auktion um das größte TV-Rechte-Paket kommenden November wiederholt werden muss.
Machtkampf beim FC Bayern zwischen Dreesen und Diederich?
Weiter scheint das Verhältnis zwischen Dreesen und dem aktuellen Finanzchef des FC Bayern, Michael Diederich, arg belastet zu sein. Darauf deutet jedenfalls der von Diederich unterzeichnete Brief an die DFL hin, der mehr als ein Dutzend Fragen zu der missglückten Auktion stellte.
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Laut Manager Magazin wird diese Aktion als Frontalangriff auf Dreesen gesehen, schließlich hätte Dreesen jene Fragen Diederich auch intern beantworten können – der Weg von Büro zu Büro an der Säbener Straße dürfte nicht allzu lang sein. „Spätestens da war klar, es rumort gewaltig“, wird ein Insider in dem MM-Bericht zitiert. Schließlich habe man „den eigenen Mann im DFL-Präsidium vor den Bus geworfen und sabotiert.“
Ein langfristiger Verbleib Dreesens als Bayern-CEO scheint derzeit unwahrscheinlich
Doch damit nicht genug: Der Aufsichtsrat soll Dreesen zudem nahegelegt haben, seinen Posten im DFL-Präsidium an Diederich abzutreten. Dreesen wiederum ist dieser Empfehlung jedoch bisher nicht nachgekommen.
Der Druck auf den Noch-Vorstandsvorsitzenden der Bayern dürfte aktuell immens sein. Eine Vertragsverlängerung Dreesens über 2025 hinaus scheint fraglich. Laut des Berichts kommen derzeit eigentlich nur zwei Szenarien für Dreesen infrage: freiwillig auf eine Vertragsverlängerung verzichten oder von Vereinsseite höflich aber bestimmt zum Abschied gezwungen werden.
Dreesens Tage als Bayern-CEO sind offenbar gezählt – Übergangslösung mit Rummenigge?
Aufgrund der Turbulenzen hinter den Kulissen soll der Verein offenbar bereits mögliche Nachfolger sondieren. Michael Diederich gilt wohl als einer der Hauptkandidaten für die Nachfolge. Er hat sich als Finanzexperte einen Namen gemacht und soll auch signalisiert haben, dass er bereit ist, den Posten zu übernehmen.
Doch offenbar werden auch externe Kandidaten in Betracht gezogen. Namen wie Christian Seifert und Oliver Mintzlaff kursieren, obwohl deren Interesse als unwahrscheinlich gilt. Auch eine Übergangslösung mit Ex-Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge ist offenbar eine Option. Präsident Herbert Hainer soll in den letzten Wochen aktiv Meinungen im Verein und bei den Fans eingeholt haben, um ein umfassendes Bild der Erwartungen zu erhalten. (kus)