Wie merke ich, dass es Vogelgrippe ist und nicht die echte Grippe?
Vogelgrippeviren können durch Nutztiere und Wildvögel auf den Menschen übertragen werden. Welche Symptome auf eine Infektion hindeuten.
Vogelgrippeviren verbreiten sich weltweit, auch in Deutschland. Eine Meldung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sorgte kürzlich für Aufsehen: Erstmals starb ein Mensch in Mexiko, der sich mit der Variante H5N2 angesteckt hatte. Doch wie gefährlich ist das Virus für den Menschen? Wie lässt sich die Vogelgrippe von der echten Grippe unterscheiden und wie kann man sich schützen?
Vogelgrippe: Von Nutztieren und Wildvögeln auf den Menschen übertragen
Der Begriff „Vogelgrippe“ bezeichnet eigentlich eine Erkrankung bei Vögeln, ausgelöst durch Influenza-A-Viren, wie das Robert Koch-Institut (RKI) erklärt. In den Fokus der Öffentlichkeit gelangten vor allem die stark krankmachende Subtypen H5 und H7 (sogenannte hoch-pathogene Vogel-Influenza A(H5N1)-Viren), die zu vielen Todesfällen in den Nutztierbeständen führten. Daraus leitet sich auch der Begriff „Geflügelpest“ ab, der umgangssprachlich oft mit der Vogelgrippe synonym verwendet wird.

Durch den Kontakt mit Nutztieren und Wildvögeln kann die Vogelgrippe auch auf den Menschen und andere Tiere wie Schweine und Pferde übertragen werden. Die Infektion erfolgt durch Schmierinfektion oder Einatmen virushaltiger Staubpartikel. Risikofaktoren sind etwa das Schlachten oder Beseitigen infizierter Tiere oder der Kontakt mit infiziertem Kot, in dem die Viren mehrere Wochen überstehen können. Besonders verbreitet ist die Vogelgrippe in Südostasien, betrifft – vermutlich durch infizierte Zugvögel, die heimische Wasservögel anstecken – besonders in den Wintermonaten aber auch immer wieder Vögel in Europa.
Vogelgrippe-Symptome: Wie unterscheiden sie sich von der echten Grippe?
Anders als bei der echten Grippe, dauert es bei der Vogelgrippe etwa eine Woche bis erste Symptome auftreten, heißt es beim Lungeninformationsdienst des Helmholtz Zentrum München. Bei der normalen Grippe zeigen sich erste Krankheitszeichen hingegen meist schon drei Tage nach der Ansteckung. Die Symptome selbst sind denen der echten Grippe aber sehr ähnlich:
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- Hohes Fieber
- Husten
- Atemnot
Einige Betroffene klagen auch über Durchfall und in seltenen Fällen Bauchschmerzen und Erbrechen. Typische Symptome der normalen Grippe wie Kopfschmerzen, Halsschmerzen sowie Glieder- und Muskelschmerzen sind dagegen selten.
Bei den Subtypen H5 und H7 kommt es im weiteren Verlauf außerdem oft zu einer Lungenentzündung, die zu Lungenversagen und damit zum Tod führen kann. Wer Kontakt zu infizierten Tieren hatte und grippeähnliche Symptome entwickelt, sollte deshalb unbedingt zum Arzt gehen. Er kann mithilfe verschiedener Testverfahren den genauen Erreger bestimmten und eine entsprechende Behandlung mit Medikamenten einleiten.
Vogelgrippe: Wie kann ich mich schützen?
Nach Angaben des RKI sind nur wenige Vogelgrippe-Fälle bekannt, bei denen eine Übertragung von Mensch zu Mensch infrage kommt. Alle anderen Infektionen erfolgten nach dem Kontakt mit Vögeln. Aus diesem Grund wird empfohlen, infizierte Tieren zu meiden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte auch den Kontakt zu Hausgeflügel meiden und in Risikogebieten keine Geflügelmärkte und -farmen besuchen.
Insgesamt sei das Risiko für die Allgemeinbevölkerung aber als gering einzustufen, so die RKI-Experten. Auch eine Ansteckung über infiziertes Fleisch sei nach derzeitigem Wissensstand unwahrscheinlich, schreibt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Zumindest, wenn die allgemeinen Hygienevorschriften im Umgang mit rohen Geflügelprodukten eingehalten werden. Dazu zählen:
- Rohe Geflügelprodukte nicht mit anderen Lebensmitteln lagern
- Küchenutensilien, die mit rohem Geflügelfleisch in Kontakt kamen, gründlich mit warmen Wasser und Spülmittel reinigen
- Fleischverpackungen und Auftauwasser sofort entsorgen
- Hände anschließend gründlich waschen
- Eier vor dem Verzehr kochen (am besten bis Eiweiß und Eigelb hart sind)
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.