Bad Wiessee: Grundsteinlegung für das Oberland-Hospiz
Bad Wiessee – Unter strahlend weiß-blauem Himmel wurde am Dienstag (16. Juli) in Bad Wiessee der Grundstein für das Oberland-Hospiz (OHO) gesetzt. Damit ist diese im weiten Umkreis einzigartige Einrichtung einen wichtigen Schritt vorangekommen und im Zeitplan.
Grundsteinlegung für Oberland-Hospiz: Start im Herbst 2025
„Bisher ist alles nach Plan gelaufen, wir sind von bösen Überraschungen verschont geblieben und sind sehr dankbar, dass wir heute diesen symbolischen Akt begehen dürfen“, sagte Josef Bogner als Vorsitzender des Fördervereins OHO. Neben vielen Gästen und Unterstützern begrüßte Bogner allen voran Jasper von Hoerner, der als erster Vorsitzender die Marion von Tessin-Stiftung als Bauherrin des Hospizes vertritt. Es sei „beruhigend und beeindruckend, wie geordnet und sauber die Bauarbeiten vorangehen“, lobte von Hoerner Architekten und Baufirmen und hofft, dass dieses Tempo beibehalten werden kann.
Das Motto der Stiftung, „Im Auftrag zweier Schwestern“ sehe er hier bestmöglich umgesetzt. „Wir sind als Stiftungsrat überzeugt, dass wir richtig entschieden haben und beeindruckt, dass das Projekt von so vielen Leuten unterstützt wird und wir uns auf sie alle verlassen können“, sagte von Hoerner und fügte an: „Das lässt uns gut und ruhig schlafen.“
Dass die Grundsteinlegung „ein wirklich großer Tag für die Palliativ-Versorgung im Oberland“ ist, hob Joachim Groh hervor. Der Arzt und Gründungsmitglied des Fördervereins OHO gilt zusammen mit seiner Ehefrau Ines und Stefan Lorenzl, Chefarzt der Palliativ-Station im Krankenhaus Agatharied, seit 1998 als medizinische Antriebsfeder für die Realisierung eines Hospizes im Landkreis Miesbach. „Die Chance, dieses Grundstück, die Unterstützung der Marion von Tessin Stiftung, des Gemeinderates und des Landratsamtes zu bekommen war wirklich einmalig“, freute sich Groh.
Hospiz in Bad Wiessee braucht weiter finanzielle Unterstützung
Bewusst wurde aber verzichtet, die Trägerschaft abzugeben, sondern die Leitung und den Betrieb selbst in die Hand zu nehmen. „Wir wollen einen Einfluss auf die Atmosphäre dieses Hauses haben“, erklärte Groh dazu und erinnerte, dass die Krankenkassen nur 95 Prozent der Kosten übernehmen und der Rest über Spenden erwirtschaftet werden muss. Auch deswegen sei das OHO weiterhin auf finanzielle Unterstützung angewiesen.
Wie notwendig das OHO ist, verdeutlichte Lorenzl: „Bewusst sage ich, dass wir die Bettenzahl der Palliativ-Station im Krankenhaus Agatharied Anfang des Jahres von fünf auf acht aufstocken mussten.“ Es falle dem Personal und Ärzten sehr schwer, die sterbenden Menschen, mit denen sie sehr verbunden sind, 50 Kilometer weit weg schicken zu müssen und sie nicht in eine würdige Pflege im Landkreis und der Nähe ihrer Verwandten überweisen zu können: „Deswegen bin ich froh, dass uns so viele Einzelpersonen und Institutionen bei der Realisierung des Oberland-Hospizes unterstützen und wir heute an einem so schönen Platz stehen.“
Besonders hervor hob Lorenzl in diesem Zusammenhang die FW-Kreisrätin Gisela Hölscher, die den Förderverein-Oberlandhospiz 2018 gegründet hatte: „Lange Zeit für etwas zu kämpfen ist ja in der Politik nur noch selten maßgeblich, aber hier sieht man, dass daraus etwas sehr Gutes entstehen kann.“ Am Rande der Feierstunde sagte außerdem Bad Wiessees Bürgermeister Robert Kühn zu, dass die Gemeinde bei der Suche von Unterkünften für die zukünftige Belegschaft des Oberland-Hospiz gerne behilflich ist. Die Fertigstellung des Hospizes, in dem einmal bis zu zwölf Gäste am Ende ihres Lebens betreut werden können, ist laut Förderverein für den Herbst 2025 geplant. Helmut Hacker
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