Auf 2,5 Prozent - EZB senkt Zinsen erneut! Was das für Sparkonten und Kredite bedeutet
Ein Blick in die Zinsvergleiche von FOCUS online zeigt, wie stark sich die Zinslandschaft verändert hat. Mit Lockangeboten können Haushalt weiterhin, im Idealfall und kurzfristig Erfolge erzielen.
Gute Nachrichten für Haushalte, die ihr Konto überziehen
Auch die Dispozinsen - also die Überziehungsmöglichkeiten auf dem Girokonto - könnten sinken. Dies wäre eine positive Entwicklung für alle, die ihr Konto gelegentlich überziehen und hohe Dispozinsen zahlen müssen.
Sinkende Leitzinsen können diese Kosten mindern, was zu einer gewissen finanziellen Entlastung führt.
Gut für solche Haushalte: Auch eine Umschuldung kann sich jetzt eher lohnen als noch vor wenigen Monaten.
Folgt schon bald die nächste Zinssenkung?
Unklar. Für dieses Jahr erwarten erste Prognosen stabile Leitzinsen. Einige Ökonomen gehen auch von weiteren Senkungen aus. Im Idealfall, so Analysten, erreicht der Leitzins zum Ende des Jahres 2,5 Prozent. „Der abklingende Inflationsdruck gibt der EZB Spielraum, ihren Leitzins weiter nach unten zu schleusen. Aber sie darf nicht zu forsch vorgehen, denn der Kampf gegen die hohe Teuerung ist noch nicht gewonnen“, betont das LBBW-Research Team.
Für Anleger heißt das: Steigende Zinsen erwarten derzeit so gut wie keine Experten. Kredite dürften sich auf absehbare Zeit also eher vergünstigen, aber kaum verteuern. Wer einen Kredit aufnehmen will, kann also recht risikofrei abwarten. Die Renditen festverzinslicher Anlagen sinken dafür eher. Wer Geld anlegen will, sollte sich schnell die besten Zinsen sichern.
Warum hat die EZB die Zinsen überhaupt so stark erhöht?
Im Juli 2022 beendete die EZB ihre jahrelange Politik der Null- und Negativzinsen, um die zeitweise auf Rekordhöhe gekletterte Inflation in den Griff zu bekommen.
Zehnmal in Folge schraubte die Notenbank damals die Zinsen nach oben, ehe sie eine Pause einlegte. Der Einlagenzins, den Banken im Euroraum für geparkte Gelder erhalten, erreichte mit 4,0 Prozent das höchste Niveau seit Gründung der Währungsunion im Jahr 1999.
Zinsrally? Nicht jeder Bankkunde bekam gute Zinsen
An vielen Sparern ist die Zinsrally der vergangenen Jahre völlig vorbeigegangen. Fast drei Viertel aller Sparkassen und Volksbanken zahlen nach wie vor weniger als ein Prozent Zinsen auf das Tagesgeld. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox.
Nur rund ein Viertel (26 Prozent) aller 317 Sparkassen in der Verivox-Auswertung zahlt mindestens ein Prozent Zinsen aufs Tagesgeld, bei drei von vier Instituten sind die Zinsen niedriger. Der durchschnittlich angebotene Tagesgeldzins aller Sparkassen liegt bei 0,63 Prozent. 23 Institute und damit sieben Prozent der ausgewerteten Sparkassen bieten überhaupt keine Verzinsung auf das Tagesgeldkonto.
Bei den insgesamt 369 regionalen Genossenschaftsbanken in der Auswertung zeigt sich ein ähnliches Bild. Zu dieser Gruppe gehören die örtlichen Volks- und Raiffeisenbanken sowie die PSD- und Sparda-Banken.
In diesem Segment bietet ebenfalls nur etwas mehr als ein Viertel (28 Prozent) der Banken einen Tagesgeldzins von mindestens einem Prozent, im Schnitt müssen sich Kunden mit 0,65 Prozent begnügen. Bei 32 regionalen Genossenschaftsbanken bleiben die Ersparnisse auf dem Tagesgeldkonto unverzinst. Das entspricht einem Anteil von neun Prozent.