Tageseltern müssen in Freising weiter für Ausbildung zahlen

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Tageseltern sind ein wichtiger Bestandteil der Kinderbetreuung im Landkreis. Im Jugendhilfeausschuss ging es nun um die Finanzierung der Ausbildung. © Thomas Trutschel/photothek via www.imago-images.de

Die Grünen scheitern gegenüber dem Jugendhilfeausschuss mit dem Antrag, die Tageseltern-Ausbildung wieder kostenfrei anzubieten.

Freising – Die Qualifizierung von Tageseltern wird nicht kostenfrei gestellt. Der Jugendhilfeausschuss hat einen entsprechenden Antrag von Bündnis 90/Die Grünen abgelehnt. Die Kindertagespflege sei zwar ein wichtiger Beitrag zur Erfüllung des Rechtsanspruchs auf frühkindliche Förderung für unter Dreijährige, so die Landkreisverwaltung in ihrer Stellungnahme. Es gebe aber gewichtige Argumente, Kosten für die Ausbildung zu erheben.

Die Kindertagespflege ist inzwischen aus dem Landkreis nicht mehr wegzudenken. Mit ihrer Hilfe als zusätzliches Angebot zu den klassischen Krippen gelingt es, dem Rechtsanspruch in vielen Fällen gerecht zu werden und somit einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel und die „Kitakrise“ zu leisten, heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung. Kindertagespflegepersonen könnten zudem auch als Assistenzkräfte in Kindertageseinrichtungen tätig sein und somit in diesem Bereich zur Entlastung der Fach- und Ergänzungskräfte beitragen.

Kosten für Tageseltern hätten keine abschreckende Wirkung

Wie im Ausschuss mitgeteilt wurde, belaufen sich die aktuellen Kosten für die Qualifizierung für Teilnehmer mit pädagogischer Ausbildung auf 150 Euro, für Teilnehmer ohne pädagogische Ausbildung auf 250 Euro. Die Hälfte der Kosten wird zurückerstattet, wenn die qualifizierte Kindertagespflegeperson ihre Tätigkeit im Landkreis Freising aufnimmt. Die Ausbildung zur Kindertagespflegeperson umfasst zum jetzigen Zeitpunkt 160 Unterrichtseinheiten und findet einmal jährlich statt.

Wichtig: Die Qualifizierung der Kindertagespflege ist bis zum Jahr 2022 kostenlos gewesen. Die Anzahl der Teilnehmenden an den Qualifizierungsmaßnahmen stieg trotz Kostenbeiträgen kontinuierlich an, der aktuelle Qualifizierungskurs ist mit 22 Teilnehmerinnen fast doppelt so gut besucht wie der im Jahr 2023/24. Fazit der Verwaltung und des neuen Jugendamtsleiters Michael Schmatolla: „Die Kosten haben keine abschreckende Wirkung.“

Im Gegenteil: Die Erhebung der Kosten habe positive Effekte: Die Anmeldung sei verbindlicher, es gebe erfahrungsgemäß weniger Abbrüche, die Qualifizierung und die Aufnahme der Tätigkeit als Kindertagespflegeperson würden ernst genommen und als sicheres Ziel verfolgt, die Qualifizierung werde qualitativ aufgewertet. Die Verwaltung schlug daher vor, den Antrag der Grünen abzulehnen.

Nur fünf Räte stimmten für den Grünen-Antrag

Evelin Altenbeck (Grüne) rührte die Werbetrommel für den Antrag: Durch Kostenfreistellung könne man zeigen, wie wertvoll die Arbeit sei, man könne dem „eklatanten Betreuungsproblem“ entgegenwirken, Kostenfreiheit wäre „ein Zeichen der Wertschätzung“. Doch es half nichts. Nur fünf Mitglieder des Jugendhilfeausschusses und damit die deutliche Minderheit votierten für den Antrag der Grünen.

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