Aktivisten sind offenbar erneut bei dem Versuch gescheitert, über den Seeweg Hilfsgüter in den Gazastreifen zu bringen. Laut einem Beitrag auf der Plattform X des israelischen Außenministeriums fing die israelische Marine die Boote in der Nacht zu Mittwoch ab und brachte sie in einen Hafen. "Alle Passagiere sind in Sicherheit und bei guter Gesundheit", so das Ministerium weiter. Ihnen drohe die sofortige Abschiebung.
Hilfsgüter im Wert von 95.000 Euro beschlagnahmt
Die insgesamt neun abgefangenen Schiffe sollen laut einem Bericht der Zeitung "Haaretz" (Mittwoch) Hilfsgüter im Wert von knapp 95.000 Euro transportiert haben. Darunter seien Medikamente, Beatmungsgeräte und Nahrungsmittel für Krankenhäuser im Gazastreifen.

Blockade des Gazastreifens sorgt für Kritik
Nach Angaben des israelischen Adalah-Rechtszentrums für Minderheiten vom Mittwochmorgen waren 145 Menschen an Bord, darunter vor allem Ärzte, Krankenschwestern und Journalisten. Die Flotte habe sich 120 Seemeilen entfernt von Gaza in internationalen Gewässern befunden. Die Organisation, die die festgenommenen Teilnehmer juristisch vertreten wird, verurteilte "Israels Angriff und das unrechtmäßige Abfangen" der "koordinierten humanitären Initiative". Die Aktion richte sich gegen "Israels illegale Blockade des Gazastreifens inmitten des anhaltenden Völkermords an den Palästinensern", so Adalah.
Anfang Oktober hatte die israelische Armee 42 Schiffe der "Global Sumud Flotilla", der bisher größten Gaza-Hilfsflotte, abgefangen und rund 470 Teilnehmer festgenommen. Die meisten wurden bereits abgeschoben.